BBVA verdoppelt Gewinn in Spanien

Konzernergebnis legt zweistellig zu - Verlust der Immobiliensparte geht deutlich zurück

BBVA verdoppelt Gewinn in Spanien

Die spanische Großbank BBVA hat 2014 deutlich besser verdient als im Jahr zuvor. Gewinnbringer war in erster Linie der Heimatmarkt. 2015 soll sich diese Entwicklung fortsetzen.ths Madrid – BBVA, Spaniens zweitgrößte Bank, hat 2014 dank einer soliden Entwicklung in Lateinamerika, geringer Rückstellungen und der Erholung auf dem Heimatmarkt gut hinzuverdient. Der Nettogewinn stieg gegenüber 2013 um 17 % auf 2,6 Mrd. Euro, wie die Bank gestern mitteilte. Unter Berücksichtigung einer neuen Bilanzierungsnorm, die das Ergebnis von 2013 nachträglich senkt, beträgt der Anstieg 25,7 %. An der Madrider Börse war BBVA der stärkste Wert im Börsenindex Ibex mit einem Plus von 2,6 % auf 8,135 Euro.Die Bank profitiert von der Bilanzbereinigung der Jahre nach der Finanzkrise und dem abnehmenden Exposure zum Immobilienbereich. Der Anteil notleidender Kredite fiel 2014 um einen Punkt auf 5,8 %. Deshalb sanken auch die Aufwendungen für die Risikovorsorge. Mexiko, wo die Spanier Marktführer sind, trug mit 1,9 Mrd. Euro fast die Hälfte zum Reingewinn bei. Auch im Rest Lateinamerikas lief es, abgesehen vom krisengeschüttelten Venezuela, recht gut.Den größten Sprung machte BBVA jedoch daheim. Nach der langen Rezession nimmt das operative Geschäft in Spanien wieder an Fahrt auf. Der zurechenbare Nettogewinn des spanischen Bankgeschäfts betrug 1 Mrd. Euro, mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor. CEO Angel Cano versicherte bei der Vorlage der Jahreszahlen in Madrid, dass diese Entwicklung 2015 weitergehen werde. “Wir sehen einen stärkeren Konsum, mehr Nachfrage nach Hypotheken und nach Krediten für Unternehmen.”Allerdings verhagelte der Bank einmal mehr das schwere Erbe aus der geplatzten Immobilienblase das Ergebnis in Spanien. BBVA hatte sich zu den Boomzeiten besonders weit aus dem Fenster gelehnt. Das Immobiliengeschäft brachte 2014 einen Verlust von 876 Mill. Euro ein, rund 30 % weniger als im Jahr zuvor. Nun haben sich auch die Preise stabilisiert. “Uns gelingt es, einige Aktiva über dem Nettobuchwert loszuwerden”, so Cano. Spätestens 2017 soll die Immobiliensparte keine roten Zahlen mehr schreiben, so dass Spanien wieder ein Viertel zum Konzerngewinn beisteuern kann.Das neue Geschäftsjahr steht im Zeichen der Veränderung des Portfolios. BBVA steigt in China aus und verstärkt dafür seine Position in der Türkei. Vorige Woche wurde ein weiterer Anteil von 4,9 % an der chinesischen Citic verkauft und auch die restlichen 4,7 % sollen bald veräußert werden. Die Spanier waren 2006 in China eingestiegen. “Unsere Erwartungen haben sich offensichtlich nicht erfüllt”, gestand der Vorsitzende von BBVA, Francisco González, auf der Pressekonferenz. Trotz anfänglicher Verluste werde nach dem kompletten Ausstieg ein Buchgewinn von rund 1 Mrd. Euro herausspringen, versicherte González.Dafür haben die Spanier unlängst ihren Anteil an der türkischen Garanti auf 39 % erhöht, so dass nun die Integration in die Gruppe in Angriff genommen wird. Eine weitere Aufstockung sei denkbar, sagte González. Der BBVA-Chef verteidigte das Engagement in der Türkei, trotz des politischen Unruhepotenzials. “Es wird mal Rückschläge geben, aber das ist ein ganz wichtiger Markt”, unterstrich González. “Ich würde nicht einmal für eine Rendite von 40 % verkaufen.”Das wichtigste Projekt des Vorstandes ist die fortschreitende Erschließung des digitalen Bankgeschäfts, bei dem sich BBVA international zu den Vorreitern zählt. Er fürchte mehr die Konkurrenz von Start-ups sowie Internet-Riesen wie Google oder Facebook als von konventionellen Banken, sagte González.