bn – Das Thema Nummer 1, die Frage nach dem künftigen Bankenpräsidenten, wollte Oliver Santen, Sprecher des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), schon zur Begrüßung abräumen: Zu Spekulationen um die Verbandsspitze habe man keine Neuigkeiten, erklärte er am Mittwoch in einer Telefonkonferenz zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Die telefonisch zugeschalteten Journalisten hakten nach. Ob die beiden Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid und Christian Ossig bereits Aufgaben des vor dem Abschied stehenden BdB-Präsidenten und Commerzbank-Chefs Martin Zielke übernähmen. Krautscheid ließ die Frage abtropfen: “Die Arbeit im Verband läuft auf Hochtouren”, erklärte er mit Blick auf Deutschlands Ratspräsidentschaft, für die der BdB hohe Erwartungen hegt. Nichts weniger als einen “Neustart Europas”, fordert die Organisation.So soll die Kapitalmarktunion vorangetrieben werden – eine alte Forderung, die der Verband unter neuen Vorzeichen erneuert. “Wir bauchen einen starken Finanzbinnenmarkt, heute mehr denn je zuvor”, sagte Ossig. Ein moderner Kapitalmarkt in Europa sei notwendig, um einen Wiederaufbau zu finanzieren und weil Großbritannien in der Finanzmarktregulierung bald eigene Wege gehe.Die Banken benötigten Vorlaufzeit, um sich angesichts des Brexit beizeiten auf damit verbundene Änderungen einzustellen, sagte Krautscheid: “Unsere Uhren ticken schneller als die von Herrn Barnier. Wir brauchen früher Klarheit, was ab 1. Januar in London noch erlaubt ist und was nicht.”