Bedarf an Auslagerungenin die Cloud wächst
fir Frankfurt
Finanzinstitute werden einer Studie zufolge die Auslagerung vor allem von IT- und Geschäftsprozessen im Zahlungsverkehr und in der Wertpapierabwicklung vorantreiben. Diese Aufgaben seien bereits hinreichend standardisiert, um sie von externen Dienstleistern übernehmen zu lassen, heißt es in einer Analyse von Strategy&. Die Strategieberatung von PwC geht zudem davon aus, dass erhebliches Potenzial für das Outsourcing von Dienstleistungen zur Geldwäscheprävention besteht – gerade, wenn es um die Identifikation von Kunden und Geschäftspartnern (Know Your Customer, KYC) geht.
Kein Konsens bei Compliance
Uneins zeigten sich die im Zuge der Auswertung befragten Banker und Dienstleister, wenn es um die Auslagerungsmöglichkeiten für Steuerungs- und Unterstützungsprozesse wie Compliance und interne Revision geht. Diese Bereiche seien zwar reif für die Standardisierung, befindet Strategy&, doch gehen die Meinungen über das weitere Vorgehen auseinander. Seien einige Banken bereit, derlei Tätigkeiten in Zukunft auszulagern, so bevorzugten andere, sie im eigenen Haus zu behalten. Die Strategieberater hatten Vertreter von insgesamt 31 Banken, Sparkassen und Outsourcing-Anbietern für Finanzdienstleistungen aus Deutschland, Österreich, Italien, den Niederlanden, Frankreich, Belgien und der Schweiz befragt.
„As a Service“ ist die Zukunft
Bevorzugte Auslagerungsmodelle werden demnach künftig sogenannte Banking-as-a-Service-Angebote sein, das heißt Dienstleistungen werden cloudgestützt zur Verfügung gestellt. Dabei werden Strategy& zufolge etwa eine Software oder Server gegen Zahlung einer Gebühr angeboten, wobei Kunden sie je nach Bedarf abrufen können, ohne selbst in die Infrastruktur investieren zu müssen. 57% der befragten Banken wollen dies in Zukunft nutzen. 89% gaben an, in den nächsten fünf Jahren „As-a-Service“-Modelle in die tägliche Arbeit einzubeziehen.
Dass die Bedeutung von IT-Dienstleistern zunimmt und 75% der befragten IT-Provider aktuell IT-Ökosysteme aufbauten oder planten, um Dienstleistungen verschiedener Anbieter auf einer Plattform zu bündeln, sehen die Autoren der Analyse für die Banken als kritisch an. „IT-Anbieter könnten auch in Erwägung ziehen, eine Banklizenz zu erhalten, um eingebettete Finanzdienstleistungen für Nicht-Bankkunden anzubieten.“ Denkbar sei etwa die Einbettung von Verbraucherkrediten im E-Commerce. Dadurch würden IT-Provider letztlich zu direkten Konkurrenten.