Bei Gewerbeimmobilien ist ein Rekord in Sicht

Immer mehr Geld fließt in das Betongold

Bei Gewerbeimmobilien ist ein Rekord in Sicht

ge Berlin – In Gewerbeimmobilien fließen weltweit immer mehr Gelder. Die im Vergleich zu den anhaltend niedrigen Zinsen auf Staatsanleihen attraktiven Investments dürften im nächsten Jahr den Rekordwert von rund 340 Mrd. Dollar auf sich vereinen, ergab eine Befragung von etwa 3 000 Fondsmanagern und anderen Investoren durch DTZ Research. Allein im vergangenen halben Jahr wurden weitere 24 Mrd. Dollar an frischem Kapital bereitgestellt.Den größten Zuwachs registrierte Nigel Almond, Head of Strategy Research, in Asien/Pazifik, wo die investierte Summe um 11 % auf 91 Mrd. Dollar hochschnellte. In Europa wuchs das verfügbare Anlagekapital um 6 % auf 120 Mrd. Dollar. Größter Markt ist mit 129 Mrd. Dollar weiterhin Nord- und Südamerika. Da der Fremdkapitalanteil in allen Regionen mehr oder weniger unverändert geblieben sei, “sind die Zuwächse allein auf den höheren Einsatz von Eigenkapital zurückzuführen”, betonte Almond.Zusätzlich ermittelte DTZ, dass außereuropäische Investoren auf dem Alten Kontinent noch nie so viel in Immobilien investiert haben wie heute. Waren im Tiefpunkt 2009 nur 10 Mrd. Euro außereuropäisches Kapital investiert, war Ende 2012 mit 27 Mrd. Euro die Rekordquote von 24 % aller Immobilieninvestments erreicht. Dabei verdränge zunehmend Kapital aus Asien, Kanada und dem Nahen Osten US-amerikanische Finanzquellen. Als treibende Kraft beobachtet Paul Boursican, als Head of International Investment bei DTZ für die Region EMEA zuständig, dabei Investoren aus Korea und Malaysia, inzwischen aber auch chinesische Institutionelle. Zusammen entfielen allein auf diese drei Länder mehr als 10 Mrd. Euro. Den zweiten Platz belegen der Untersuchung zufolge nordamerikanische Investoren mit einem Nettovolumen von 9 Mrd. Euro, darunter über 6 Mrd. aus Kanada. Weitere 7 Mrd. Euro kamen aus dem Nahen Osten. Stark zugenommen hätten die Käufe institutioneller Investoren und von Staatsfonds, die nach wie vor die bedeutendsten Nettoinvestoren auf dem europäischen Markt seien. Chinesen breiter aufgestelltLaut Almond sind von dem seit Anfang 2009 zugeflossenen ausländischen Kapital von 48 Mrd. Euro fast 60 % allein in Großbritannien investiert worden – davon zwei Drittel in Central London. Nach Großbritannien folgen Frankreich und Deutschland. Auf diese drei Märkte entfallen über 80 % aller Zuflüsse nach Europa. Hans Vrensen, Global Head of Research bei DTZ, rechnet damit, dass die neuen institutionellen Investoren aus Asien/Pazifik künftig breiter in Europa aufgestellt sein werden. Es sei zu erwarten, dass im Zuge der Diversifizierung auch jenseits der wenigen Core-Märkte investiert werde, “zumal sich jede Menge Möglichkeiten an den europäischen B-Standorten finden lassen, die sich durch attraktive Preisgestaltung und Liquidität auszeichnen”.