Bei Provinzial Nordwest geht es hoch her

Klage gegen Ausschüttungsbeschluss der HV

Bei Provinzial Nordwest geht es hoch her

ab Düsseldorf – Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Provinzial Nordwest proben den Aufstand. Gegen den Ausschüttungsbeschluss der Hauptversammlung (HV) vom 28. Mai wird juristisch vorgegangen. Am kommenden Montag soll die Öffentlichkeit über das Vorgehen informiert werden. Der Aufsichtsrat des öffentlichen-rechtlichen Versicherers hatte gegen die Stimmen der Arbeitnehmer beschlossen, für den abgelaufenen Turnus 70 Mill. Euro auszuschütten. Aus Sicht der Arbeitnehmer wird damit zu viel Geld entnommen; zumal mit Solvency II, dem neuen Aufsichtsregime für die Versicherungsbranche, höhere Vorgaben an die Kapitalausstattung der Versicherer einhergehen dürften.Die Provinzial Nordwest hatte 2012 im Konzern ein Rekordergebnis von 136 Mill. Euro erwirtschaftet. Davon wurden 51 % ausgekehrt. Im Vergleich zum Vorjahr gönnten sich die Eigentümer – die Sparkassenverbände aus Westfalen-Lippe, Schleswig-Holstein und Ostdeutschland sowie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe – damit nahezu eine Verdoppelung der Dividende.Der Konflikt fällt zeitlich zusammen mit den Verhandlungen über eine Fusion mit der Provinzial Rheinland, ein Projekt, dass bei den Arbeitnehmern zumindest nicht uneingeschränkt auf Zustimmung stößt.