15. INTERNATIONALER RETAIL-BANKENTAG

Berater: Banken sind nicht so weit wie behauptet

Horváth & Partners: Digitalisierung prägt Branche

Berater: Banken sind nicht so weit wie behauptet

amb Frankfurt – Das Bankgeschäft steht laut Rainer Zierhofer von der Beratungsgesellschaft Horváth & Partners vor einer massiven Digitalisierungswelle. “Das ist ein echter Game Changer.” Schon 2020 dürften die “Digital Natives” demnach die “Digital Converts” und die traditionellen Kunden überwiegen. Folgen sieht der Leiter Competence Center Financial Industries für die Strategie und das Geschäftsmodell der Banken, das heute schon in vielen Fällen nicht mehr profitabel sei, für das Betriebsmodell, das an eine vom E-Commerce geprägte Kundschaft angepasst werden müsse, und letztlich auch für die Steuerung. Banken müssten Teil des “digitalen Ökosystems” werden und Portale mit verzahnten Angeboten aufbauen.Die Banken seien in Sachen Digitalisierung allerdings noch nicht so weit, wie sie behaupteten. So seien die Vertriebs- und Servicekanäle längst noch nicht verzahnt, von “One Bank” könne keine Rede sein. “Außerdem sitzen die Banken auf einem riesigen Datenschatz, den sie bislang nicht heben.” Auch Roboter könnten zum Einsatz kommen, mit ihnen lasse sich die Fehleranfälligkeit verringern. Zierhofer rät dazu, die Menschen zu überzeugen, “das ist die eigentliche Herausforderung”. Dennoch werde die Digitalisierung den Personalbedarf verändern: “2020 wird es 20 bis 25 % weniger Beschäftigte geben.” Bei den Sparkassen würde das, so räumte er ein, einen Abbau von rund 50 000 Mitarbeitern zur Folge haben.