Berenberg blickt auf RBS-Schiffskredite
BZ London/Hamburg – Die Royal Bank of Scotland (RBS) steht offenbar kurz vor dem Verkauf eines Schiffskreditportfolios im Wert von mindestens 600 Mill. Dollar. Zu den Interessenten für die verschiedenen Tranchen, in denen die zu gut 70 % verstaatlichte britische Bank das Portfolio veräußern will, gehöre neben Bank of America Merrill Lynch, dem japanischen Finanzdienstleister Orix und dem Assetmanager Davidson Kempner auch das Hamburger Bankhaus Berenberg, meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte Quellen. Ein Berenberg-Sprecher sagte auf Anfrage, zu solchen Gerüchten äußere sich die Bank grundsätzlich nicht.Die Kredite stammen dem Bericht zufolge vor allem aus dem griechischen Schiffsfinanzierungsgeschäft der RBS, dem im Jahresverlauf ein Wert von 3 Mrd. Dollar beigemessen wurde. Verkaufsgespräche würden schon eine Weile geführt, zitierte Reuters eine der Quellen. RBS hatte in diesem Jahr erklärt, mit der Abwicklung ihres weltweiten Schiffsfinanzierungsgeschäfts begonnen zu haben. Die Bank, die auch im neunten Jahr in Folge seit 2008 auf einen Verlust zusteuert, steckt mitten in einer Restrukturierung. Die Schiffsfinanzierer, unter ihnen auch einige Banken in Deutschland, leiden unter der seit Jahren andauernden Krise in der Schifffahrt. Die HSH Nordbank, Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein, muss nach einem Beihilfeverfahren auf EU-Geheiß bis 2018 verkauft werden.