Kreditwirtschaft

Berenberg hält Ergebnis stabil

Die Hamburger Privatbank Berenberg sieht ihr Geschäftsmodell in Anbetracht eines 2023 stabil gehaltenen Jahresgewinns bestätigt. Hervorgehoben werden Wachstumschancen im britischen Investmentbankgeschäft sowie am Standort München.

Berenberg hält Ergebnis stabil

Berenberg hält Ergebnis stabil

Bank sieht Geschäftsmodell bestätigt – Investitionen in Großbritannien und München

ste Hamburg

Nach dem Einbruch im vorangegangenen Jahr haben sich die Kapitalmarktgeschäfte für Berenberg 2023 mit 35 (i.V. 39) Transaktionen, bei denen für Unternehmen Mittel von 4,5 (4,7) Mrd. Euro beschafft wurden, nicht belebt. Die Hamburger Privatbank, die 2021 ein Rekordergebnis von 170 Mill. Euro verbucht hatte, hielt den Jahresüberschuss im vorigen Geschäftsjahr mit 55,4 (55,1) Mill. Euro stabil. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern liege mit 29,3 (28,7)% deutlich über dem Branchenschnitt von rund 5%, hob das Institut in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung hervor.

Es habe sich erneut gezeigt, dass das diversifizierte Geschäftsmodell mit den Bereichen Investmentbank, Wealth and Asset Management und Corporate Banking in den verschiedenen Marktsituationen zuverlässig funktioniere und dauerhaft Renditen deutlich oberhalb des Branchendurchschnitts liefere, so Hendrik Riehmer, persönlich haftender Gesellschafter. Das Institut teilte mit, im britischen Investment-Banking-Markt zu investieren. Hier sehe man gute Wachstumschancen, zumal gerade die Konsolidierung in der Branche einsetze.

London ist mit 392 Beschäftigten nach Hamburg (824) der zweitgrößte Standort von Berenberg. Im Bereich Corporate Broking, in dem die Bank in Großbritannien Unternehmen mit einer durchschnittlichen Marktkapitalisierung von 800 Mill. Pfund in Kapitalmarktfragen berät und betreut, komme man in Großbritannien inzwischen auf fast 70 Kunden. Seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 habe die Bank die Zahl der Spezialisten für den britischen Markt auf über 60 mehr als verdoppelt. Im Investmentbank-Bereich deckte Berenberg Ende vergangenen Jahres mit 86 (90) Analysten 767 europäische Aktienwerte ab, während den Angaben der Bank zufolge 50 Sales-Mitarbeiter mehr als 950 institutionelle Kunden in Europa und den USA betreuten.

München ausbauen

Die Bank plant auch, ihre Niederlassung in München auszubauen. Dort betreibt Berenberg Privatkundengeschäft und berät institutionelle Anleger und Firmenkunden. Teile des Portfoliomanagements, Finanzierungsspezialisten verschiedener Sektoren sowie Investmentbanker sollen ebenfalls in München tätig werden. Die Mitarbeiterzahl der Niederlassung soll sich auf 40 vervierfachen. Neben den Hamburgern haben weitere Banken wie Goldman Sachs, Lazard und Morgan Stanley Büros in München eröffnet oder solche Schritte angekündigt.

Die Mitarbeiterzahl der Berenberg-Gruppe schrumpfte 2023 um 2,7% auf 1.536. Während die Personalkosten um 2,6% auf 232 Mill. Euro sanken, erhöhten sich die Sachkosten um 5,9% auf 150 Mill. Euro. Berenberg verwies auf "eng gesteuerte Investitionen in die hauseigene IT" sowie auf "nicht aktivierbare Aufwendungen in wahrnehmbarer Höhe" im Zusammenhang mit dem Umzug in den neuen Hauptsitz, der Ende 2024 fertiggestellt sein soll. Infolge der Zurückhaltung an den Finanz- und Kapitalmärkten ging der Provisionsüberschuss um fast ein Fünftel auf 289 Mill. Euro zurück, während sich der Zinsüberschuss im Zuge der Zinssteigerungen 2023 um gut zwei Drittel auf 16,7 Mill. Euro erhöhte.

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