Berkshire Hathaway steigert Gewinn leicht
hen New York – Die Wall Street zeigte sich am Montag unbeeindruckt von den Ergebniszahlen von Berkshire Hathaway. Die Aktien tendierten bei 220 700 Dollar seitwärts. Im Geschäftsjahr 2014 hatte die Gruppe einen Gewinn von 19,8 Mrd. Dollar erwirtschaftet, nach 19,5 Mrd. Dollar im Vorjahr.Rückläufig war das Versicherungsgeschäft: Das Segment wies mit 1,7 Mrd. Dollar einen um 15 % unter dem Vorjahr liegenden Betriebsgewinn aus, und das Kapitalanlageergebnis lag mit 3,5 Mrd. Dollar um 5 % unter dem Vorjahr. Die rund 80 weiteren unter dem Dach des Konglomerats angesiedelten Firmen brachten es auf einen um 13 % höheren Betriebsgewinn von 11,5 Mrd. Dollar. Sehr erfreulich entwickelte sich auch das Investitionsportfolio, das Beteiligungen an namhaften Firmen wie Coca-Cola oder Munich Re hält. Es warf einen Nettogewinn von 3 Mrd. Dollar ab, was einer Steigerung von 13 % entspricht.Der Gründer und Konzernchef des amerikanischen Konglomerats, Warren Buffett, hatte am Wochenende anlässlich des 50-jährigen Bestehens seines Unternehmens zudem einen ausführlichen Brief an die Investoren veröffentlicht. Darin geht er indirekt auf wichtige Fragenkomplexe ein, die in der Anlegerschaft auf Antwort warten: Wie kann ein Konglomerat mit einem solchen Ausmaß (Marktwert von über 360 Mrd. Dollar, rund 80 Firmen mit 341 000 Mitarbeitern und einem Aktienportfolio von 118 Mrd. Dollar) überhaupt noch nennenswert wachsen? Gibt es ausreichend Investitionsmöglichkeiten für den riesigen Bargeldberg von 63 Mrd. Dollar? Und wie ist ein so ausuferndes Konglomerat langfristig zusammenzuhalten – vor allem dann, wenn der 84-jährige Buffett und sein Mitstreiter seit den frühen Tagen, der 91-jährige Charlie Munger, eines Tages abtreten?Dazu gibt Buffett in seinem Investorenbrief einige, wenn auch nicht immer abschließende Antworten. So sieht er in der Größe von Berkshire vor allem Vorteile. Sie erleichtere eine effiziente und flexible Kapitalallokation, Kontrolle und ermögliche in einigen Fällen Steuervorteile. Den hohen Bargeldbestand will Buffett denn auch für weitere Großakquisitionen im Volumen von 5 Mrd. bis 20 Mrd. Dollar nutzen. Buffett sieht hier noch ausreichende Investitionschancen. Nach wie vor hält er nicht viel von Aktienrückkäufen oder Dividenden. In 10 bis 20 Jahren allerdings könnte Berkshires Ertragskraft so groß geworden sein, dass sie die Investitionsmöglichkeiten übersteigen werde und Rückkäufe oder Dividendenzahlungen notwendig mache, schreibt er.Generell habe sich der Konzern aus Omaha in Nebraska von einer Investment- zu einer Holding-Gesellschaft gewandelt. Vor allem dank weiterer Akquisitionen werde er auch weiterhin eine bessere Performance zeigen als der Aktienmarkt. Generell aber seien die prozentualen Wachstumsraten der Vergangenheit nicht wiederholbar. Zwei Kandidaten im RennenWas seine Nachfolge angeht, hat es der Cousin des Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain, der 63-jährige Ajit Jain, in die engste Auswahl geschafft, erklärte Buffett am Montag im US-Sender CNBC. Der Manager, der seit 1986 für Berkshire tätig ist, ist hauptsächlich für die Versicherungssparte zuständig. Daneben ist auch Berkshire-Manager Greg Abel im Rennen. Er ist 52 Jahre alt und verantwortet die Energiesparte.