fir Frankfurt – Die Berlin Group, eine europaweite Initiative, die sich der Harmonisierung von Zahlungsverkehrsstandards annimmt, veröffentlicht heute eine überarbeitete Version des sogenannten Nextgen-PSD2-Standards für den Kontozugang (XS2A), der es Drittanbietern ermöglicht, Zugang zu Bankkonten zu erhalten.Monate vor Inkrafttreten der EU-Zahlungsdienste-Richtlinie PSD2 am 13. Januar, die etwa Fintechs den Marktzutritt erleichtern und die Sicherheit bei elektronischen Zahlungen verbessern soll, hatte die Berlin Group erklärt, einen einheitlichen europäischen Standard für Programmierschnittstellen (API) zwischen Banken und Drittanbietern erstellen zu wollen (vgl. BZ vom 28.9.2017).Daraufhin hatten sich im Rahmen der öffentlichen Marktkonsultation im Oktober und November 59 Organisationen mit rund 1 000 Marktkommentaren zu Wort gemeldet, wie die Berlin Group mitteilt. Die Überarbeitung mündete in der Nextgen-PSD2-Standard Version 1.0, die von nun an von Banken und Drittanbietern zwecks Einrichtung eines PSD2-konformen Kontozugriffs genutzt werden kann, wie es heißt. “Der Standard integriert alle aktuell relevanten Rechtsvorschriften und Vorgaben”, schreibt die Berlin Group. Er basiere auf dem von der EU-Kommission verabschiedeten technischen Regulierungsstandard (RTS) der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zur Kundenauthentifizierung und für sichere offene Kommunikationsstandards.Der IT-Dienstleister Sparda-Datenverarbeitung (SDV) hofft, dass der XS2A-Vorschlag der Berlin Group zur Vereinheitlichung der technischen Standards für Programmierschnittstellen beiträgt. Die Crux: PSD2 verpflichtet zwar Banken, sichere Schnittstellen für Drittanbieter zur Verfügung zu stellen, gibt aber keine einheitlichen Standard für diese API vor. “Bei einigen tausend Banken und Drittanbietern in Europa könnten so vielfältige Schnittstellen-Interpretationen und damit letztlich kein Standard entstehen”, schreibt SDV.