Berlin trimmt Inkassokosten
dpa-afx Berlin – Schuldner sollen nach dem Willen der Bundesregierung künftig niedrigere Inkassogebühren zahlen müssen. Eine entsprechende Regel beschloss das Kabinett. “Wer eine Rechnung übersieht, kann schnell in ein Inkassoverfahren geraten”, erklärte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD). Die geforderten Gebühren stünden oft in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Aufwand und zur Höhe der Forderung. Der Bundestag muss den Neuerungen noch zustimmen.Bei Forderungen zwischen 50 und 500 Euro, die laut Ministerium etwa 60 % aller Fälle ausmachen, würden künftig noch 27 Euro fällig. Bislang werden durchschnittlich 59,40 Euro verlangt, wenn die Forderung auf das erste Mahnschreiben hin beglichen wird. In einer neu eingeführten niedrigeren Wertstufe bis 50 Euro würden dann noch 18 Euro fällig.Vorgesehen ist auch, dass Verbraucher schon beim Vertragsschluss oder spätestens bei der Mahnung erfahren müssen, welche Inkassokosten bei Verzug auf sie zukommen können. Zudem müssen Inkassofirmen Schuldnern mitteilen, welche Aufsichtsbehörde für sie zuständig ist. Nach Angaben des Ministeriums beauftragen Gläubiger in Deutschland Inkassounternehmen jährlich mit der Einziehung von etwa 23 Millionen Forderungen. Laut Branchenangaben wurden im vergangenen Jahr rund 6 Mrd. Euro eingetrieben.