FRANKFURT FINANCE SUMMIT

Berlin will Fusionen nicht forcieren

Kukies: Banken treffen die richtigen Entscheidungen

Berlin will Fusionen nicht forcieren

Reuters Frankfurt – Die Bundesregierung will die Neuordnung der zersplitterten deutschen Bankenbranche von der Seitenlinie aus beobachten, sich aber nicht einmischen. “Wir sind überzeugt, dass die Banken die richtigen strategischen Entscheidungen treffen werden”, sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies (SPD) am Dienstag auf dem Frankfurt Finance Summit in Frankfurt: “Die Bundesregierung wird den Rahmen festlegen, aber keine Vorschriften machen für strategische Entscheidungen im Bankensektor.”Kukies, früher Deutschlandchef der US-Investmentbank Goldman Sachs, und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) galten als treibende Kraft hinter den Ende April abgebrochenen Fusionsgesprächen von Deutscher Bank und Commerzbank. Der Bund ist mit gut 15 % größter Anteilseigner der Commerzbank. Kukies bekräftigte: Deutschland brauche große Banken, die in der Lage seien, deutsche Unternehmen global zu unterstützen: “Aber wir haben niemals Vorschriften gemacht, wer mit wem zusammengehen sollte.” Der deutsche Bankensektor sei dabei, seine Hausaufgaben zu machen, erklärte er. Dies geschehe, mancherorts mit Abstrichen, auch in anderen Ländern Europas. Insgesamt seien der Kontinent und seine Banken gut gerüstet: “Europa ist in der Lage zu reagieren, wenn die nächste Krise kommt.”