Berliner Sparkasse schreibt rosa
wf Berlin – Die Berliner Sparkasse hat wegen einer Reihe von Sonderbelastungen im ersten Halbjahr rote Zahlen geschrieben. Das negative Ergebnis sei mit minus 5 Mill. Euro vor Steuern aber deutlich besser ausgefallen als mit minus 28 Mill. Euro erwartet, teilt die Sparkasse im Zwischenbericht zu den ersten sechs Monaten mit. Vorstandsvorsitzender Johannes Evers hatte noch Ende März avisiert, dass in diesem Jahr zusätzlich Belastungen von 110 Mill. Euro zu schultern sind.Laut Zwischenbericht ist erstmals mit 33 Mill. Euro die Bankenabgabe in voller Höhe für 2015 berücksichtigt. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr entfällt der Gewinnbeitrag der Berlin Hyp, die nach dem Umbau der Landesbank Berlin zur Berliner Sparkasse von der Tochter zur Schwester avancierte und nun direkt unter der Landesbank Berlin Holding domiziliert. Dies waren zuletzt 34 Mill. Euro. Der Effekt spiegelt sich im Zinsüberschuss, der auch wegen der Niedrigzinsphase auf 378 Mill. Euro zurückging. Im Halbjahresergebnis macht sich zudem bemerkbar, dass 2014 Einmaleffekte aus Wertaufholungen und Verkäufen aus Finanzanlagen anfielen.Der Provisionsüberschuss fiel in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 121 Mill. Euro etwas zurück, da das Kreditkartengeschäft weniger Ergebnis brachte, wie es heißt. Der Handelsbestand lieferte einen Nettoertrag von 11 Mill. Euro nach einem Minus von 8 Mill. Euro vor Jahresfrist. Das Institut profitierte dabei von einem positiven Devisenergebnis sowie von geringeren Risikoabschlägen, nachdem Positionen in diesem Halbjahr abgebaut worden sind. Im Vorjahr habe es dagegen umfangreiche Bewertungskorrekturen für Zinsderivate mit mehrfachen Kündigungsrechten gegeben.Im Saldo der übrigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge, der sich auf 35 Mill. Euro nach zuvor minus 12 Mill. Euro beläuft, sind den Angaben zufolge 34 Mill. Euro aus der Auflösung von Rückstellungen für Restrukturierung enthalten sowie 11 Mill. Euro Verkaufserlös aus einem Grundstück in Luxemburg. Der Rückgang von 54 Mill. Euro auf minus 5 Mill. Euro im Ergebnis aus Finanzanlagen begründe sich auf positive Einmaleffekte im Vorjahreshalbjahr.Der Umbau der Landesbank zur Sparkasse der Hauptstadt liegt dem Zwischenbericht zufolge “voll im Plan”. Ihre Wettbewerbsposition im Berliner Markt habe die Sparkasse weiter ausgebaut. Die Bilanzsumme sei auf 55,8 Mrd. Euro planmäßig reduziert worden. Die Kernkapitalquote beträgt 16,77 % nach 15,91 % vor Jahresfrist.