Berufsoptimist
sck – Markus Braun ist Berufsoptimist. Der zunehmende Protektionismus, der Brexit und die Handelskonflikte bringen den Vorstandschef von Wirecard nicht aus der Fassung. Der Manager bleibt gelassen, wenn es um mögliche Hindernisse der Expansion seines Unternehmens geht. Er gehört zu den Befürwortern der Globalisierung. Er ist einer ihrer Profiteure. Der promovierte Ökonom und Wirtschaftsinformatiker bezeichnet sich als Weltbürger. Das zeigt, wie das Unternehmen, dessen Geschäftsmodell und Chef sich gegenseitig prägen.Der Österreicher, in Wien geboren und aufgewachsen, ist das Herz und die Seele des Konzerns. Dessen Aufstieg in den Dax hat ihn zum Milliardär gemacht. Brauns Aktienanteil von 7,1 % ist derzeit 1,1 Mrd. Euro wert. Das verleitet den Top-Manager aber nicht zu einem abgehobenen Lebensstil. Der 49-Jährige wirkt asketisch. Nüchtern im Stil ist auch die Konzernzentrale in einem Gewerbegebiet östlich von München. Der flache Hauptsitz wirft ein Kontrastbild ab zu den Türmen der Commerzbank und der Deutschen Bank, deren Marktkapitalisierung der neue Blue Chip aus Bayern mit rund 16 Mrd. Euro jeweils längst übertrumpft.Wenn es um seine Person geht, ist Braun zurückhaltend. Der Top-Manager macht um sich kein großes Aufsehen. Empfindlich reagiert er auf Fragen nach den Anfängen von Wirecard, als die Glücksspiel- und Pornobranche noch zu den Kunden der Gesellschaft gehörte.