Bestandsaufnahme der ESMA für tokenisierte Wertpapiere
bg Frankfurt
Die EU-Wertpapieraufsicht ESMA hat am Dienstag darüber informiert, dass sie den Einsatz der Distributed Ledger Technology (DLT) in Trading und Settlement näher erkunden will. Man wolle zügig feststellen, ob ein Bedarf besteht, die regulatorischen Standards (RTS) für Reporting und Transparenzvorschriften zu ergänzen. Dazu kann die Branche bis zum 4. März inhaltlich ausführlich Stellung nehmen.
Auf Basis der Rückmeldungen will die ESMA dann entscheiden, ob die in der Mifir entwickelten RTS ergänzt werden müssen. Dabei geht es um Aspekte der Vor- und Nachhandelstransparenz für Wertpapiere, die über DLT emittiert, gehandelt und im Register gespeichert werden. Insgesamt sechs RTS, unter anderem zu Referenzdaten, sind Teil des „call for evidence“.
Außerdem wollen die Aufseher wissen, wie sie Zugang erhalten sollen zu den Datenströmen, wenn bestimmte Transaktionsarten von der Berichtspflicht ausgenommen sind. Es gehe um das sichere und kosteneffiziente Management von Daten, die auf einer Blockchain gespeichert sind und ihre Qualität, Verwendbarkeit und Vergleichbarkeit behalten sollen.
Auf Basis der Rückmeldungen wird die ESMA dann abwägen, ob man Hand anlegen muss an die RTS. Sollte das der Fall sein, werde man den Vorschlag in eine Konsultation mit der Branche geben, bevor ein finaler Entwurf an die EU-Kommission ginge zur Verabschiedung, heißt es in der Mitteilung. Der angestrebte DLT-Pilot sollte dann früh im Jahr 2023 zur Anwendung kommen, so die Erwartung der ESMA. Für Kryptoassets ist die sogenannte Mica-Verordnung in Arbeit. Sie ist Teil des großen Paketes zur Digitalisierung des Finanzsektors. Rat und Europaparlament hatten im November den Trilog dazu aufgenommen.