Betrugsfall kostet Credit Suisse 10 Mill. sfr
Bloomberg Frankfurt – Bei der Credit Suisse gibt es einen neuen Betrugsfall im Geschäft mit Vermögenden (Wealth Management). Unterrichteten Kreisen zufolge entließ das Institut einen Zürcher Banker, der zum Nachteil eines afrikanischen Vermögensverwaltungskunden Unterlagen zu einem außerbörslichen Kontrakt gefälscht haben soll.Wie zu hören ist, führte die in diesem Jahr entdeckte Täuschung für die Bank zu einem Verlust von etwa 10 Mill. sfr. Weitere Kunden seien ebenfalls betroffen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten.Der Fall erinnert an einen deutlich größeren Betrugsfall, der die Schweizer Bank vor zwei Jahren erschütterte und ihr kritische Fragen der Aufsichtsbehörden zum Kontrollsystem eintrug. Patrice Lescaudron war zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, nachdem er Dokumente gefälscht hatte, um wachsende Kundenverluste zu verschleiern (vgl. BZ vom 18.9.2018).Die Aktivitäten des ehemaligen Star-Privatbankers blieben jahrelang von der Credit Suisse und ihren Kunden unentdeckt, bis eine massive Fehlspekulation auf einen kalifornischen Pharmahersteller im Jahr 2015 seine Aktivitäten enthüllte. Die Schweizer Finanzaufsichtsbehörde stellte später Mängel bei den Kontrollen der Bank in der Geldwäsche-Bekämpfung und Mängel in ihrer Aufsicht fest. Lescaudron beging laut Medienberichten später Selbstmord.”Die Credit Suisse bestätigt einen Fall aus dem ersten Quartal 2020, bei dem eine kleine Anzahl von Kunden von nicht autorisierten Handlungen eines Kundenberaters betroffen war”, ließ die Bank wissen. “Die Credit Suisse hat angemessene rechtliche Maßnahmen ergriffen und die betroffenen Kunden und die zuständigen Aufsichtsbehörden informiert.”