Bewältigung der Coronakrise fordert NBank heraus

Zahl der bewilligten Förderungen steigt stark

Bewältigung der Coronakrise fordert NBank heraus

ste Hamburg – Die Bewältigung der Folgen der Coronakrise fordert die NBank kräftig. Niedersachsens Förderinstitut, das nach eigenen Angaben in einem normalen Förderjahr im Schnitt etwa 20 000 Förderungen bewilligt, gewährte bislang allein bei der sogenannten Corona-Soforthilfe sowie beim Niedersachsen-Liquiditätskredit mehr als 137 000 Förderungen. Die Hilfen zur Überwindung von Liquiditätsengpässen in der niedersächsischen Wirtschaft beliefen sich aktuell auf 1,13 Mrd. Euro. Das gab die Bank bei der Vorlage ihres Förderberichts 2019 bekannt.Die Anspannung werde die Bank mindestens im kompletten Jahr 2020 begleiten, da klar sei, dass die Wirtschaft Investitionsprogramme benötige, um die Auswirkungen der Krise zu bewältigen, erklärte der NBank-Vorstandsvorsitzende Michael Kiesewetter. Über die Corona-Soforthilfe für Unternehmen, Freiberufler und Soloselbständige bewilligte das Förderinstitut bislang 848 Mill. Euro, beim Niedersachsen-Liquiditätskredit wurden Darlehen über knapp 285 Mill. Euro bereitgestellt. Portal lahmgelegtEnde März hatten kurz nach Freigabe des Anfrageportals Hunderttausende Aufrufe innerhalb kurzer Zeit die Seite der landeseigenen NBank vorübergehend lahmgelegt. Zuvor hatte Niedersachsens Landesregierung im Schnellverfahren ein Milliarden-Hilfspaket für unter der Pandemie leidende Unternehmen auf den Weg gebracht. Die Bank musste den Portalzugang auf eine maximale Anzahl von Nutzern beschränken. Die Antragstellungen haben sich inzwischen reduziert: Bereits Anfang Mai lag die Zahl der Neuanträge bei etwa 1 000 pro Tag – nach im März bis zu 10 000 täglich. Die Bewältigung der Coronakrise habe aber weiterhin höchste Priorität, betonte NBank-Verwaltungsratschef Berend Lindner. Nach Ablauf der Niedersachsen-Soforthilfe Corona Ende Mai werde mit dem Bund an einem Nachfolgeprogramm der Corona-Soforthilfe gearbeitet. Informationen zu diesem Programm kündigt die Landesförderbank auf ihrer Internetseite an. Breitbandausbau forciertDie 2004 gegründete NBank, die sich in den kommenden Monaten auf den Übergang in der EU-Förderung auf die Förderperiode 2021 bis 2027 einstellen muss, verbuchte im vergangenen Jahr ein im Vorjahresvergleich um fast 14 % auf 928,5 (i. V. 818) Mill. Euro gestiegenes Fördervolumen. Dieses legte, wie das Institut mitteilte, im dritten Jahr nacheinander zu und erreichte der Darstellung zufolge ein Spitzenniveau. Das Wachstum im Bereich Infrastrukturförderung hob die NBank hervor: Hier seien die Fördermittel um 40 % auf 424 Mill. Euro erhöht worden. Profitiert habe davon vor allem der Breitbandausbau in Niedersachsen.Ende 2018 hatte die Landesregierung in Hannover mit den kommunalen Spitzenverbänden, Verbänden der Telekommunikationsindustrie, Telekommunikationsanbietern sowie Vertretern der Bauindustrie den “Giga-Pakt für Niedersachsen” ins Leben gerufen. Mit diesem soll der Breitbandausbau in Niedersachsen vereinfacht und beschleunigt werden, um alle Haushalte in dem Land bis 2025 mit gigabitfähigen Internetanschlüssen zu versorgen.