Das in Hessen beheimatete Financial Big Data Cluster – also der Zusammenschluss sehr unterschiedlicher Konsortialpartner, mit dem Ziel des Aufbaus einer cloudbasierten Datenplattform –wird dazu beitragen, den Finanzplatz Frankfurt sichtbarer und attraktiver zu machen. Diese Überzeugung teilten Beteiligte der Initiative anlässlich des 14. Finanzplatztags von WM Gruppe und Börsen-Zeitung in einer Paneldebatte über den Beitrag der Finanzbranche zur europäischen Gaia-X-Initiative.

Das Big Data Cluster sei eine „hochkomplexe“ Aufgabe, räumte Prof. Martin Hellmich, Partner bei Deloitte, ein. So habe sich die ursprüngliche Planung eines Datenpools als schwer umsetzbar erwiesen, zumal sichergestellt werden müsse, dass Datengeber die Kontrolle darüber behalten, welche Daten verfügbar gemacht werden und in welcher Form. Mittlerweile strebe man daher eine dezentrale Datenstruktur an, deutete Hellmich an. Nichtsdestotrotz halte er es für realistisch, dass im übernächsten Jahr „Umrisse eines operativen Kerns“ vorliegen, um die sich ein Ökosystem bildet.

Dieses Ökosystem werde dazu beitragen, die Anziehungskraft für Talente und für Start-up-Firmen zu steigern, ergänzte Sebastian Schäfer, Geschäftsführer des Tech-Quartiers. Lucie Haß, Geschäftsführerin von Helaba Digital, erklärte am Anwendungsfall Nachhaltigkeit, die Landesbank verspreche sich von der künftigen Daten-Plattform konkrete Unterstützung im Tagesgeschäft – zum Beispiel: Welche Datenquellen lassen sich nutzen, um regulatorischen Anforderungen zu entsprechen oder grüne Produkte aufzulegen – und welche Datenlücken lassen sich durch Künstliche Intelligenz schließen?