bg Frankfurt – Die in der vergangenen Woche bestohlene Bitcoin-Börse Bitfinex hat eine eigenwillige Lösung für den Weiterbetrieb der Plattform gefunden. Nachdem Bitcoins im Gegenwert von rund 63 Mill. Euro von einem Hacker abgezweigt wurden, haben die Betreiber des Hongkonger Handelsplatzes entschieden, dass die Verluste auf alle Nutzer verteilt werden sollen. Damit würden auch Nutzer, deren Konten nicht betroffen waren, rund 36 % ihrer Einlagen verlieren. Als Trostpflaster sollen die Nutzer eine Art Besserungsschein erhalten: Geplant ist die Überweisung einer bestimmten Anzahl von Einheiten der Plattform-eigenen Digitalwährung “BFX” als Entschädigung. Diese Tokens könnten später in Anteilscheine der Muttergesellschaft iFinex getauscht werden, wird in Aussicht gestellt.Der Bitfinex-Hack ist der zweite größere Bitcoin-Unfall nach Mt. Gox vor gut zwei Jahren. Damals wurden 750 000 Einheiten der Kryptowährung entwendet, was eine größere Vertrauenskrise in Bitcoins auslöste und entsprechend auf dem Kurs gegenüber dem Dollar lastete. Bei Bitfinex wurden knapp 120 000 Bitcoins gestohlen, was die Bitcoin-Notiz um 20 % drückte. Seitdem hat sich der Kurs schrittweise erholt. Bitfinex wollte noch zum Wochenanfang den Handelsbetrieb wieder aufnehmen, zunächst im beschränkten Modus.