bg Frankfurt – Die Kryptowährungsbranche könnte schon bald ihren ersten großen Börsengang erleben. Wie Dokumente zum geplanten IPO-Prozess verraten, strebt mit Bitmain der weltweit größte Hersteller von Bitcoin-Mining-Hardware ein Listing im September an. Angeblich zielt Gründer Jihan Wu auf eine Emission an der Hongkong Stock Exchange ab, die dem fünf Jahre jungen Unternehmen 18 Mrd. Dollar einbringen soll. Die Bewertung von Bitmain würde in einer Spanne von 40 bis 50 Mrd. Dollar liegen, heißt es.Gerüchte über einen Börsengang von Bitmain kamen erstmals im Juni auf, als Bloomberg anlässlich einer 400 Mill. Dollar schweren Pre-IPO-Finanzierung über solche Pläne berichtete. Wu habe vor, mit den Einnahmen Investitionen in Artificial-Intelligence-spezifische Hardware zu finanzieren, hieß es – ein Geschäftsfeld, das Bitmain kürzlich aufgenommen hat. Bislang konzentriert sich das in Peking gegründete Unternehmen auf Chips, welche die Algorithmen für das aufwendige Bitcoin-Mining möglichst effektiv bewältigen können. Bitmain betreibt auch Mining-Farmen und vereint 40 % dieses globalen Marktes auf sich. Das ist ein äußerst gewinnträchtiges Geschäft: Allein im ersten Quartal fuhr Bitmain einen Gewinn von 1,1 Mrd. Dollar bei Erlösen von 2 Mrd. Dollar ein, wie Coindesk mit Berufung auf die IPO-Dokumente berichtet. 2018 werde mit einem Gewinn von 2 Mrd. Dollar gerechnet. Können die IPO-Erwartungen bei Investoren durchgesetzt werden, wäre Bitmain beim Listing wertvoller als Facebook seinerzeit. Für die Kryptobranche wäre ein solcher Börsengang Beleg für die Möglichkeiten rund um Bitcoin-Geschäftsmodelle.Allerdings könnte die Bitmain-Erfolgsrechnung auch stark durch wechselnde Bestände von Kryptowährungen in der Bilanz getrieben sein. So soll Bitmain zuletzt stark Bitcoin abgestoßen (was mit Buchgewinnen einherging) und dafür kräftig Bitcoin Cash akkumuliert haben – das würde auch den erhöhten Druck auf die Bitcoin-Notiz erklären.