BlackRock steigt aus

US-Vermögensverwalter verabschiedet sich aus Bieterkonsortium um BHF-Bank

BlackRock steigt aus

Das Hängen und Würgen um den Verkauf der BHF-Bank geht weiter. Die belgische Finanzgesellschaft RHJ International verliert den Co-Investor BlackRock und die Finanzaufsicht BaFin die Geduld.sto Frankfurt – Die Deutsche Bank wird die BHF-Bank einfach nicht los. Einer Mitteilung des belgischen Finanzkonzerns RHJ International (RHJI) zufolge scheidet der US-Vermögensverwalter BlackRock aus dem Bieterkonsortium um die RHJI-Tochter Kleinwort Benson Group (KBG) aus. Ein Ende der Hängepartie ist nicht in Sicht, da die Transaktion jetzt noch einmal anders aufgesetzt wird, was das Genehmigungsverfahren bei der Finanzaufsicht BaFin erneut lostritt.Seit mehr als drei Jahren versucht die Deutsche Bank die Frankfurter Tochter loszuwerden, die mit der Übernahme von Sal. Oppenheim ins Haus kam. Mit dem ersten Kaufinteressenten LGT war sie am Veto der Finanzaufsicht BaFin gescheitert. Seit mehr als zwei Jahren zieht sich jetzt auch schon der Kaufversuch der RHJI, die vom ehemaligen Dresdner-Investmentbank-Chef Leonhard Fischer geführt wird, in die Länge.Der Ausstieg von BlackRock erfolgt nach einem monatelangen Hin und Her mit der deutschen Finanzaufsicht. Die US-Gesellschaft habe nicht das Dokument der Vertretungsbefugnis im Rahmen der grundlegenden Zuverlässigkeitsprüfung eines Käufers eingereicht, erklärte ein BaFin-Sprecher auf Anfrage. Dies ist eine der zentralen und grundlegenden Punkte im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens. Das angeforderte Dokument sei trotz fünfmaliger Aufforderung über Monate nicht geliefert worden. Nach Angaben eines RHJI-Sprechers seien aber gleichwertige Unterlagen geliefert worden.Nun modelliert RHJI die Transaktion um und erhofft sich auf diesem Wege die Zustimmung der Behörden. Der vorläufige Kaufpreis wird der Mitteilung zufolge um 30 Mill. Euro nach unten angepasst auf 354 Mill. Euro. RHJI und KBG übernehmen die BHF-Bank gemeinsam. 91 % der Anteile gehen an KBG, die dafür 322 Mill. Euro in bar bezahlt. Die restlichen Anteile gehen an RHJI, die dafür eigene Aktien an die Deutsche Bank gibt. Damit werden die Frankfurter mit 6 % weiterer Großaktionär nach BlackRock (8 %). Die Deutsche Bank glaubt einem Sprecher zufolge weiter daran, den Verkauf der BHF-Bank zu einem glücklichen Ende zu führen.KBG braucht zur Finanzierung des Deals eine nicht bezifferte Kapitalerhöhung, die mit Hilfe der drei verbliebenen Finanzinvestoren erfolgt. Danach hält RHJI 65 % und die drei Investoren 35 %. Dies sind Aqton, ein Vehikel des BMW-Aktionärs Stefan Quandt, Gesellschaften des RHJI-Mitgründers Timothy Collins und der chinesische Mischkonzern Fosun. Damit trägt RHJI den Ausfall von BlackRock, denn ursprünglich sollte der KBG-Anteil auf 60 % reduziert werden. Für Fischer ist die neue Transaktionsstruktur eine “entscheidende Entwicklung” auf dem Weg zur Übernahme der BHF-Bank. Der Rückhalt der drei Investoren sei stark. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die BaFin-Genehmigung nunmehr erfolgt.Ob die BaFin dies auch so sieht, ist fraglich. Fakt ist jedenfalls, dass das Genehmigungsverfahren mehr oder weniger von vorn beginnt. Denn die Anzeige wird wenigstens in Teilen, wenn nicht in Gänze neu eingereicht werden müssen. Wenn alle Unterlagen vorliegen, hat die BaFin 60 Tage Zeit zur Prüfung.”Es bleibt zu untersuchen, ob das, was als Konsortium verbleibt, unseren Anforderungen entspricht”, so BaFin-Chefin Elke König. Das wird Monate dauern. Und die Geduld der Aufsicht scheint erschöpft zu sein. Aus Finanzkreisen verlautete, dass man den Kauf schon längst hätte ablehnen können angesichts des offenkundigen Unwillens von BlackRock, grundlegende Dokumente einzureichen. Das Vorgehen von RHJI wurde als “unprofessionell” kritisiert.—– Wertberichtigt Seite 8