Blackrock steigt mit Aladdin bei Avaloq ein
Blackrock steigt bei Avaloq ein
Plattform Aladdin soll Finanzsoftware der Schweizer ergänzen
jsc Frankfurt
Die weltgrößte Fondsgesellschaft Blackrock und die Schweizer Finanzsoftwareschmiede Avaloq wollen künftig gemeinsam an Vermögensverwalter und Privatbanken herantreten: Der US-Konzern bringt dabei die Instrumente seiner Plattform Aladdin ein und erwirbt eine Minderheitsbeteiligung an Avaloq, wie beide Gesellschaften am Mittwoch erklärten. Aladdin ist eine weltweit genutzte Investment- und Risikomanagementplattform der US-Fondsgesellschaft. Avaloq wiederum bietet etwa Kernbankensysteme, Instrumente für die Pflege von Kundenbeziehungen sowie Mobile-Banking-Anwendungen an.
Zur Höhe des Anteils und zum Kaufpreis äußerte sich beide Unternehmen allerdings nicht. Auch die gemeinsamen Geschäftsziele bleiben geheim. Mit dem Erwerb von Avaloq-Anteilen signalisierte Blackrock Entschlossenheit für eine langfristige Kooperation, sagte Venu Krishnamurthy, globaler Leiter von Aladdin Wealth, der Börsen-Zeitung.
Ertragsquelle neben Fondsgeschäft
Aladdin ist für Blackrock ein bedeutsames Geschäftsfeld: Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern Technologieerträge von annähernd 1,4 Mrd. Dollar – von 17,9 Mrd. Dollar insgesamt. Treibende Kraft der Technologiesparte ist Aladdin. Hinter Avaloq wiederum steht heute das japanische IT-Unternehmen NEC, das im Jahr 2020 die Übernahme von Avaloq angekündet hatte. Das Schweizer Haus beschäftigt eigenen Angaben nach weltweit rund 2.500 Menschen. Die Software begleitet ein Vermögen von 4 Bill. sfr.
Eine gefährlich starke Marktkonzentration der Blackrock-Anwendung sehe er nicht, sagt Krishnamurthy. Die meisten Häuser nutzen eigene Systeme. Hauptkonkurrent für das kombinierte Angebot von Avaloq und Aladdin seien Eigenanwendungen und Datenbanken der Geldhäuser und Vermögensverwalter selbst.
Der Instrumentenbaukasten der beiden Partner erlaube es der Kundschaft, ihre Prozesse zu verschlanken, Risikoanalysen zu verbessern und das Portfolio auf Grundlage von mehr Informationen zu steuern, wirbt Martin Greweldinger, Co-CEO von Avaloq. Das gemeinsame Angebot ist als „Software-as-a-Service“ konzipiert und bietet somit aus einer Cloud heraus Funktionen an.