BlackRock verkauft Büroturm in Singapur
scd New York – Der US-Vermögensverwalter BlackRock hat am Montag die größte Büroimmobilientransaktion Singapurs unter Dach und Fach gebracht. Die Qatar Investment Authority zahlt umgerechnet 2,5 Mrd. Dollar für Asia Square 1. Der Investmentfonds des Wüstenstaats sichert sich damit nach mehrmonatiger Ausschreibung den Zuschlag für das Gebäude im Zentrum des Finanzdistrikts von Singapur. Mitgeboten hatte auch ein Konsortium aus Norwegens Staatsfonds und dem im Fernoststadtstaat heimischen Bauunternehmen Capitaland. Auch ARA Asset Management soll eine Offerte vorgelegt haben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Weniger als erhofftObwohl die Transaktion der bislang größte Einzelimmobilienverkauf in der Geschichte Singapurs ist, dürfte BlackRock mit dem Resultat nur bedingt zufrieden sein. Noch im vergangenen Herbst hatte der weltgrößte Vermögensverwalter erklärt, mit dem 43-stöckigen Wolkenkratzer könne ein Verkaufspreis von mehr als 4 Mrd. Singapur-Dollar erzielt werden. Dieses Ziel wurde nun um rund 600 Mill. Singapur-Dollar verfehlt. Zu den Mietern des exklusiven Bürogebäudes zählen unter anderem Citigroup und KKR. Das Hochhaus soll zu mehr als 90 % ausgebucht sein. BlackRock gehört noch der benachbarte Asia Square Tower 2, dessen Büros ebenfalls zu rund 90 % vermietet sind. Der gemeinsame Wert der Türme wurde von dem weltgrößten Vermögensverwalter 2015 auf rund 7 Mrd. Singapur-Dollar geschätzt, wobei die Nummer 1 als wertvoller gilt. BlackRock hatte Asia Square 2013 erworben.Bei dem Staatsfonds aus Katar reiht sich Asia Square 1 in das Portfolio exklusiver Immobilien rund um den Globus ein. Anfang des Jahres hatte Katar vier Bürogebäude in Los Angeles für 1,3 Mrd. Dollar geschluckt. Vergangenes Jahr war das Land von der Arabischen Halbinsel als zweitgrößter Käufer von US-Büroimmobilien in Erscheinung getreten. Allein für das Manhattan West Project wurden 8,6 Mrd. Dollar auf den Tisch gelegt. Global stecken rund 38 Mrd. Dollar der Qatar Investment Authority (QIA) in Immobilienbesitz – davon knapp 22 Mrd. Dollar in Bürogebäuden und knapp 8 Mrd. Dollar in Hotels. Mietpreise sinkenMit der Investition in Singapur geht Katar eine langfristige Wette ein. Kurzfristig sieht es für den dortigen Immobilienmarkt alles andere als rosig aus. Daiwa Securities schätzt, dass die Mieten dort bis Ende 2018 um gut ein Viertel fallen werden. Im zentralen Geschäftsviertel schrumpften die Mieten im ersten Vierteljahr um 4,4 % auf 9,06 Singapur-Dollar je Quadratfuß pro Monat. Umgerechnet sind das immer noch stattliche rund 70 Dollar je Quadratmeter.