Blackstone steigt in die Beratung ein

Sparte Global Advisory Partners ist nun auch in Deutschland vertreten

Blackstone steigt in die Beratung ein

kb/Reuters – Der Finanzinvestor Blackstone steigt in Deutschland ins Geschäft mit der Beratung bei Übernahmen und Sanierungsfällen ein. Der Investmentbanker Jan Weidner, den Blackstone von der italienischen Investment-Boutique Leonardo & Co abgeworben hat, soll in Frankfurt ein neues Team von drei bis fünf Bankern aufbauen.”Sie können nicht in Europa sein und keinen Fokus auf Deutschland haben”, begründete der Chef von Blackstone Global Advisory Partners, John Studzinski, in einer Telefonkonferenz den Einstieg. Deutschland werde auch weiterhin zu den weltweit führenden vier Volkswirtschaften zählen und biete daher erhebliche Chancen, die Kunden bei grenzüberschreitenden Investitionen, Akquisitionen und Kapitalmaßnahmen zu begleiten, unterstrich Studzinski zudem in einer Pressemitteilung. Finanzbranche im FokusBlackstone wolle sich zunächst um die Finanzbranche, den großen Mittelstand und Restrukturierungen kümmern, sagte Studzinski. Auf diesen Feldern gebe es viel zu tun. Blackstone gehe es aber nicht um Größe. Die Beratungssparte ist so alt wie der 1985 gegründete Finanzinvestor selbst und umfasst weltweit 200 der 1 600 Mitarbeiter von Blackstone. Bis vor sechs Jahren war die Sparte nur in den USA aktiv. Zuletzt hatte Blackstone deutsche Banken bei der Griechenland-Umschuldung beraten. Auch beim Umbau des Immobilienkonzerns Deutsche Annington waren die Berater aktiv.Studzinski sagte, Blackstone komme dabei selten in Konflikte mit dem größeren Standbein als Käufer und Verkäufer von Unternehmen, das in Deutschland von Düsseldorf aus unter der Leitung von Axel Herberg geführt wird. In Deutschland ist Blackstone als Private-Equity-Investor seit 2000 tätig. In den vergangenen zwei Jahren hat Blackstone in den Outdoor-Bekleidungsanbieter Jack Wolfskin, Leica und den größten privat finanzierten Offshore-Windpark Deutschlands in der Nordsee investiert. Davor war Blackstone bereits bei Celanese, Ish, Kabel BW und Sulo eingestiegen. Bei der Deutschen Telekom ist der Finanzinvestor nach Bund und KfW einer der größten Anteilseigner und hat mit Lawrence Guffy einen eigenen Manager in den Aufsichtsrat des Unternehmens entsandt.Blackstone war im Juni 2007 an die Börse gegangen. Die Aktien wurden damals zu 36,45 Dollar emittiert. Zuletzt betrug der Kurs nur noch gut 13 Dollar.—– Personen Seite 16