PERSONEN

Blythe Masters gibt Chefposten bei Digital Asset Holding auf

Von Björn Godenrath, Frankfurt Börsen-Zeitung, 20.12.2018 Blythe Masters hatte sich schon in den vergangenen Monaten ein wenig rargemacht, kaum noch öffentliche Auftritte außer Pflichttermine wie die Sibos absolviert. Dabei war sie mit ihrem...

Blythe Masters gibt Chefposten bei Digital Asset Holding auf

Von Björn Godenrath, FrankfurtBlythe Masters hatte sich schon in den vergangenen Monaten ein wenig rargemacht, kaum noch öffentliche Auftritte außer Pflichttermine wie die Sibos absolviert. Dabei war sie mit ihrem Start-up Digital Asset Holding als Frontfrau der kommerziellen Blockchain-Bewegung doch ein Aushängeschild der Branche, das diese in Zeiten der Bitcoin-Baisse dringend gebrauchen kann. Heute notiert der Bitcoin, ziemlich genau ein Jahr nachdem er sein Hoch bei 20 000 Dollar erreicht hat, bei knapp über 3 800 Dollar – und Blythe Masters hat am Mittwoch ihren Chefposten bei Digital Asset Holding aufgegeben. Die üblichen FloskelnPersönliche Gründe führt sie an für ihre Entscheidung, ohne diese näher zu spezifizieren. Sie wolle dem Unternehmen als Anteilseigner, Boardmitglied und Berater erhalten bleiben – das übliche Floskelhafte, wenn eine solche Trennung vollzogen wird. Als Interim-CEO steht AG Gangadhar bereit, der seit April bei Digital Asset Holding dabei ist. Was die Firma braucht, ist jemand, der wie Blythe Masters als Bindeglied zwischen Techszene und Finanzwirtschaft auftritt.Dabei ist Blythe Masters selbst kein Techie, aber ihr Ex-Mann Daniel Masters. Der war es auch, der sie auf den Blockchain-Zug setzte und die Verbindung zu Digital Asset herstellte, als sie – der Legende nach die Erfinderin der Credit Default Swaps – 2014 J.P. Morgan verließ, um im März 2015 den Chefposten bei Digital Asset Holding zu übernehmen.Diese Liaison hielt nur drei Jahre – und ihr überstürzt erscheinender Abschied kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da die Anwendung der Blockchain zwar Formen annimmt, aber nun die Umsetzung von Projekten (die Masters angeleiert hat) auch tatsächlich passieren muss. Der Aufbau einer Clearing-Plattform für die australische Börse läuft, ebenso eine Datenbanklösung für den DTCC und zuletzt eine Partnerschaft mit Google, um die Blockchain per Cloud nutzbar zu machen. Auch die Deutsche Börse ist Anteilseigner und Kunde von Digital Asset Holding.Es bleibt zu hoffen, dass Masters Abschied nicht der Vorbote von schlechten Unternehmensnachrichten ist. Sollten sich Projekte als nicht realisierbar erweisen, würde das den ganzen Blockchain-Sektor belasten.