BNP Paribas baut Spitzenposition aus
sto Frankfurt
Analog zum florierenden Fondsgeschäft ist das von den Depotbanken in Deutschland verwahrte Fondsvermögen 2020 gewachsen. Wie der Fondsverband BVI am Dienstag mitteilte, wuchs das Volumen binnen Jahresfrist um 6,6% auf 2,57 Bill. Euro. Die Zahl der Anbieter schrumpfte derweil von 39 auf 35 Anbieter. Marktführer BNP Paribas Securities Services baute seinen Anteil von 643 auf 687 Mrd. Euro aus und hat einen Marktanteil von deutlich mehr als einem Viertel.
Es folgen mit reichlich Abstand State Street mit 328 Mrd. Euro und HSBC Trinkaus mit 288 Mrd. Euro. Diese Reihenfolge ist schon länger unverändert. Die zehn größten Anbieter konnten alle das verwahrte Vermögen ausbauen – mit Ausnahme von BNY Mellon und der Helaba.
Auf Anfrage erläuterte eine Sprecherin von BNP Paribas, dass zusätzliches Volumen von institutionellen Kunden, überwiegend Pensionskassen und Versicherer, kontinuierliche Zuflüsse und die positive Marktentwicklung das Wachstum getrieben hätten. „Unser konsequenter Fokus auf die besonderen Anforderungen von Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen hat sich bewährt“, sagte Thorsten Gommel, CEO BNP Paribas Securities Services u. a. für Deutschland, auf Anfrage der Börsen-Zeitung. Im ersten Quartal 2021 kam ein Großmandat der Provinzial mit 25 Mrd. Euro hinzu. Die Kunden schätzten die „starke lokale Präsenz“ sowie den „lokalen Kundenbetreuungsansatz“ von BNP.
Bei BNY, Nummer 8 hierzulande, ging dagegen das Volumen von 93 auf 91 Mrd. zurück. „Als weltweit größter Custodian mit 41,7 Bill. Dollar Assets under Custody sind wir im deutschen Depotbankengeschäft nicht dort, wo wir sein wollen, nämlich unter den fünf größten Anbietern“, sagte Björn Storim, der bei BNY Mellon u. a. für Deutschland zuständig ist, auf Anfrage. Anderswo in Europa haben die Amerikaner diese Marktposition. Da Verwahrmandate nur alle fünf bis sieben Jahre ausgeschrieben werden, haben Anbieter nicht so häufig Chancen auf große Zugewinne. Zudem gab es durch die Pandemie 2020 kaum Wechsel. „In den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben wir Mandate hinzugewinnen können, wir sind auf einem guten Weg“, so Storim.
Grundsätzlich umfasst das Asset-Servicing-Geschäft der Custodians weit mehr als die Verwahrung, die im Schnitt mit einem Basispunkt nur mager vergütet wird. Andere Dienstleistungen bringen den Anbietern weit mehr ein.