BNP Paribas meldet sich zurück

Konjunkturbelebung und Investment Banking treiben an - Natixis schneidet besser ab als erwartet

BNP Paribas meldet sich zurück

Frankreichs größte Bank BNP Paribas hat die Auswirkungen der Rekordstrafe in den USA im letzten Jahr hinter sich gelassen. Genau wie Natixis überzeugt sie dank des guten Abschneidens der Investment-Banking-Sparte mit soliden Ergebnissen.wü Paris – Sowohl BNP Paribas als auch die Investmentbank Natixis haben mit ihren Quartalsergebnissen die Erwartungen übertroffen. Nachdem eine Rekordstrafe in den USA Frankreichs größte Bank BNP Paribas vor einem Jahr tief in die roten Zahlen gedrückt hatte, bescherten ihr jetzt die wirtschaftliche Wiederbelebung, starke Geschäfte im Ausland und im Investment Banking den höchsten Quartalsgewinn seit 2012. So stieg das Nettoergebnis von BNP im zweiten Quartal auf 2,55 Mrd. Euro.Das war mehr als von Analysten erwartet. Sie hatten laut Factset im Schnitt mit einem Nettoergebnis von 1,9 Mrd. Euro gerechnet. Im Vorjahreszeitraum hatte unter dem Strich noch ein Verlust von 4,2 Mrd. Euro gestanden. Die zu BPCE (Banque populaire – Caisses d’épargne) gehörende Investmentbank Natixis wiederum steigerte ihr Nettoergebnis im zweiten Quartal um 30 % auf 450 Mill. Euro, während Experten 411 Mill. Euro erwartet hatten. Beteiligungsverkauf hilftBNP profitierte aber auch von dem Verkauf eines Teils ihrer Beteiligung an dem Immobilienentwickler Klépierre, der 420 Mill. Euro in die Kassen spülte. Insgesamt lief es im operativen Geschäft gut. So stiegen die Einnahmen um 16 % auf 11,1 Mrd. Euro. Der Vorsteuergewinn der Corporate und Investmentbank-Sparte CIB legte um 26 % auf 1 Mrd. Euro zu. Dank des florierenden Aktienhandels wuchsen die Einnahmen der Einheit Global Markets um 25 % auf 1,6 Mrd. Euro, obwohl das Geschäft mit Anleihen und anderen festverzinslichen Wertpapieren unter der Krise in Griechenland litt.Im Geschäft mit Privatkunden lief es für BNP vor allem im Ausland gut, so dass der Vorsteuergewinn um 14 % auf 1,1 Mrd. Euro stieg. Während die Einheit in Frankreich und Italien unter dem Niedrigzinsumfeld litt, kam BNP in anderen Ländern wie Belgien die wirtschaftliche Erholung zugute. In Deutschland profitierte BNP Paribas von der Übernahme der DAB Bank, mit der das Online-Banking rund um die Consorsbank gestärkt werden soll. Der Vorsteuergewinn von Banc West, der in San Francisco beheimateten Retailbank-Einheit, stieg unterstützt von der guten Entwicklung des Dollar um 34 % auf 417 Mill. Euro.Die Eigenkapitalrendite betrug vor Einmaleffekten 10,1 %. Zu den Zielen des Strategieplans von BNP-Chef Jean-Laurent Bonnafé gehört unter anderem, eine Eigenkapitalrendite von mindestens 10 % im kommenden Jahr zu erreichen. “Wir sind auf dem Weg”, sagte er während der Vorstellung der Ergebnisse. “Wir konzentrieren uns sehr auf die Idee, den Plan als Gesamtes zu liefern.”Kosten sparen, wo immer möglich, sei ein Teil des geplanten Umbaus der Investment-Banking-Sparte, erklärte COO Philippe Bordenave. BNP will aber auch Marktanteile gewinnen und den Konzern in ausgewählten Bereichen entwickeln. Die Bank will Ende des Jahres über den geplanten Umbau der Sparte informieren. Die Aktie von BNP legte am Freitag an der Börse von Paris 2,9 % auf 59,31 Euro zu, das Natixis-Papier 2,5 % auf 6,69 Euro.