BNP Paribas schafft 2014 nur Mini-Gewinn
Bei der französischen Großbank BNP Paribas ist der Gewinn auf nur noch 157 Mill. Euro zusammengeschmolzen. Der höhere Aufwand für Regulierung und Compliance zwingt zu zusätzlichen Einsparungen.tl Frankfurt – Die französische Großbank BNP Paribas hat 2014 nur noch einen sehr kleinen Gewinn erwirtschaftet. Belastet hat die 9-Mrd.-Dollar- bzw. 6,6-Mrd.-Euro-Strafe, die die Bank aufgrund verbotener Transaktionen in Länder wie Sudan und Iran an US-Behörden zahlen musste (vgl. BZ vom 2.7.2014). In der 2014er-Bilanz schlug sich dies mit 6 Mrd. Euro nieder, teilte BNP Paribas bei der Vorlage des Jahresergebnisses und der Zahlen für das vierte Quartal in Paris mit.Die harte Kernkapitalquote erreichte zum Jahresende unverändert 10,3 % (nach Basel III fully loaded). Auf gleicher Basis lag der Verschuldungsgrad bei 3,6 % und die Mindestliquiditätsquote bei 114 %. Die sofort verfügbaren Liquiditätsreserven werden mit 291 (247) Mrd. Euro angegeben.Operativ hat die Gruppe etwas besser verdient. Die Risikovorsorge ging auf 3,7 Mrd. Euro (-2,5 %) zurück. Das Vorsteuerergebnis legte ohne die Einmalbelastungen, also im wesentlichen die US-Strafe, um 8,9 % zu. Das entsprechend bereinigte Nettoergebnis lag bei 7,0 Mrd. Euro, was einer Steigerung um 46,3 % entspräche. Wohl auch aufgrund dieser guten Zahlen wird die Dividende unverändert bei 1,50 Euro liegen.Im vierten Quartal verdiente die Gruppe deutlich besser als ein Jahr zuvor. Das Nettoergebnis lag bei 1,3 Mrd. Euro, ohne Einmaleffekte sogar bei 1,8 Mrd. Euro. Im Vergleichsquartal waren es nur 110 Mill. Euro.An der Börse reagierte der Titel mit deutlichen Kursverlusten. Der Kurs sackte in Paris in einem praktisch unveränderten Markt um 3,7 % auf 47 Euro ab.Konzernchef Jean-Laurent Bonnafé verwies auf die gute harte Kernkapitalquote von unverändert 10,3 % und bezeichnete die Bilanz der Gruppe als “kerngesund”.Für 2016 (zu 2015 fehlen Angaben) rechnet die Bank infolge neuer Steuern und Regulierungen mit einer Gewinnbelastung von rund 500 Mill. Euro. Dies werde die Eigenkapitalrendite um etwa 70 Basispunkte drücken. In der weiteren Zukunft werde sich die Belastung aber reduzieren, da bestimmte Steuern und weitere Kosten gesenkt und dann ganz vermieden werden könnten.Ins Gewicht fallen werden 2016 in erster Linie Beiträge zum einheitlichen Abwicklungsfonds und zum einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus (340 Mill. Euro) sowie zusätzliche Kosten für die Verstärkung der Compliance und der Kontrollen (160 Mill. Euro). Für Letzteres sollen 1 200 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden (Basis 2013). Praktisch die gesamten Kostensteigerungen sollen durch zusätzliche Einsparungen von 230 Mill. Euro aufgefangen werden. Nach Angaben von Bonnafé sind darüber hinaus keine Maßnahmen geplant. “Wir können nicht ständig die Dinge ändern”, wird er von Reuters zitiert.Durch die 2014 durchgeführten Akquisitionen (Bank BGZ in Polen, die restlichen 50 % der Verbraucherkreditbank LaSer und die DAB Bank) rechnet die Gruppe 2016 zusätzlich mit Erträgen von 1,6 Mrd. Euro, aber auch mit 900 Mill. Euro Verwaltungsaufwand und 300 Mill. Risikovorsorge.Die Assets under Management erreichten Ende des Vorjahres 917 Mrd. Euro. Das Plus von 7,4 % ergab sich im Wesentlichen aus Höherbewertungen infolge der gut laufenden Aktienmärkte und der Entwicklung der Zinsen.Die 917 Mrd. Euro teilen sich auf in Asset Management (391 Mrd. Euro), Wealth Management (305 Mrd. Euro), Versicherung (202 Mrd. Euro) und Immobiliendienstleistungen (19 Mrd. Euro). Das Vorsteuerergebnis des Investmentgeschäfts legte um 7,3 % auf 2,2 Mrd. Euro zu.Der Geschäftsbereich Firmenkunden und Investment Banking verbesserte das Vorsteuerergebnis um 13,7 % auf 2,5 Mrd. Euro. Verwiesen wird dabei auf die insgesamt gute Geschäftsentwicklung vor dem Hintergrund eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in Europa.