BNP Paribas und LBBW wickeln über Marco Polo ab
kb Frankfurt – Die Digitalisierung von Geschäften im Außenhandel schreitet voran. Europäische Banken haben jetzt zum sechsten Mal Trade-Finance-Transaktionen über die Marco-Polo-Plattform durchgeführt, teilten BNP Paribas und LBBW mit. Basis ist die Distributed Ledger Technologie (DLT) des internationalen Trade-Finance-Netzwerks Marco Polo, das die Prozesse bei Handelsgeschäften beschleunigen und vereinfachen soll. Die Plattform nutzt die Blockchain-Technologie Corda von R3, über die der Informationsfluss für alle Parteien gleichzeitig nachvollziehbar abgebildet wird.Zusammen mit ihren Kunden MAN und Voith haben die beiden Banken vier Transaktionen mit jeweils unterschiedlicher Rollenverteilung durchgeführt, um das Zahlungsversprechen digital abzuwickeln, wie BNP Paribas und LBBW erklären. Dabei sei es auch darum gegangen, die Plattform in unterschiedlichen Situationen zu testen und so in Richtung Produktreife weiterzuentwickeln.Im jetzt vorgestellten Geschäft agierten sowohl der Nutzfahrzeugkonzern MAN als auch der Anlagenbauer und Technologiekonzern Voith einmal als Käufer und einmal als Verkäufer. Ebenso traten BNP Paribas und LBBW je einmal als Importeur- und einmal als Exporteurbank auf. Gehandelt wurden Kupplungen bzw. Dieselmotoren und Vakuumpumpen. Die Bestell- und Lieferdaten dieser Geschäfte wurden zwischen den Unternehmen über das Marco-Polo-Netzwerk vereinbart und das Zahlungsziel durch ein bedingtes Zahlungsversprechen (“Payment Commitment”) der Bank des Käufers abgesichert. Nach erfolgter Lieferung wurden bei allen vier Transaktionen die dazugehörigen Lieferdaten in das Netzwerk geladen, automatisch gegen die bereits abgestimmten Daten abgeglichen und damit eine unwiderrufliche Zahlungsverpflichtung der Bank des Käufers ausgelöst.Mit dem erfolgreichen Einsatz bei diesen vier Transaktionen habe die Marco-Polo-Plattform ihre Multibankenfähigkeit unter Beweis gestellt, betonen die Banken. Damit biete sie insbesondere für große Unternehmen die Möglichkeit, ihre Handelsgeschäfte mit allen Hausbanken vollständig digital über eine einheitliche Infrastruktur darzustellen. Marco Polo strebt eine direkte Anbindung an die Steuerungssysteme der Kunden (“ERP-Integration”) an.