BNP Paribas verdient operativ mehr
wü Paris – BNP Paribas hat zwar im dritten Quartal unter dem Strich weniger verdient als im von Einmaleffekten beeinflussten Vorjahreszeitraum, doch dank des Bereichs Corporate and Institutional Banking (CIB) konnte Frankreichs größte Bank trotzdem die Erwartungen übertreffen. Die Sparte überraschte wie bereits in den ersten zwei Quartalen positiv und überzeugte vor allem im Geschäft mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen, wo sie erneut besser abschnitt als die meisten europäischen und amerikanischen Konkurrenten. Alle drei Bereiche im PlusDank gesteigerter Aktivitäten hätten alle drei Bereiche ihre Einnahmen steigern können, erklärte BNP-Chef Jean-Laurent Bonnafé. Insgesamt legten die Erträge von BNP um 5,3 % auf 10,9 Mrd. Euro zu, während Analysten laut Factset im Schnitt mit 10,66 Mrd. Euro gerechnet hatten. Das stärkste Wachstum verbuchte die CIB-Sparte, die ihre Einnahmen um 12 % auf 2,9 Mrd. Euro verbessern konnte, gefolgt von dem Bereich International Financial Services. Er umfasst sehr unterschiedliche Aktivitäten wie Konsumentenkredite, das internationale Privatkundengeschäft außerhalb Europas sowie Versicherungen und Vermögensverwaltung. Er steigerte seine Einnahmen um 5,1 % auf 4,25 Mrd. Euro.Dagegen hinterließ das Niedrigzinsumfeld bei der Sparte Domestic Markets erneut seine Spuren, sodass deren Erträge um lediglich 0,3 % auf 3,75 Mrd. Euro zulegten. Die Einnahmen des Privatkundengeschäfts in Frankreich gingen um 0,2 % auf 1,57 Mrd. Euro zurück. In Belgien brachen sie sogar um 3,8 % auf 853 Mill. Euro ein. Dagegen stiegen sie in Italien um 0,5 % auf 663 Mill. Euro. Das Vorsteuerergebnis der gesamten Sparte fiel mit 966 Mill. Euro jedoch 0,6 % höher aus als im Vorjahreszeitraum.Der Umbau der Investment-Banking-Sparte, die Ende 2018 voll die Turbulenzen an den Märkten zu spüren bekommen hat, zahlt sich für die von der Börsenkapitalisierung her zweitgrößte Bank Europas nach Santander weiter aus. Der Bereich Global Markets verbesserte seine Erträge um 14,7 % auf 1,3 Mrd. Euro. Im Handel mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen verdiente BNP Paribas sogar mehr als ein Jahr zuvor, als der Bereich unter ungünstigen Vorzeichen gelitten hatte. Die Einnahmen dort legten jetzt um 34,6 % auf 915 Mill. Euro zu.Dagegen brachen sie im Bereich Equity and Prime Services um 15 % auf 384 Mill. Euro ein, wofür BNP einen schwachen Markt für den kundenorientierten Handel (flow activities) verantwortlich macht, die zu-mindest teilweise durch mehr Emissionen strukturierter Produkte wettgemacht wurden. Der Vorsteuergewinn der CIB-Sparte fiel mit 834 Mill. Euro 13,5 % höher als im dritten Quartal 2018 aus. Das operative Ergebnis der Bank verbesserte sich um 10 % auf 2,63 Mrd. Euro. Unter dem Strich brach das Nettoergebnis jedoch um 8,8 % auf 1,94 Mrd. Euro ein, während Analysten laut Factset im Schnitt mit 1,81 Mrd. Euro gerechnet hatten. So fiel die Steuerlast 31 % höher als im dritten Quartal 2018 aus, während die Risikovorsorge um 23,5 % anstieg. Allerdings hatte BNP im Vorjahr von geringeren Steuern und dem Gewinn aus einem Anteilsverkauf der First Hawaiian Bank profitiert. Bereinigt um diese Sondereffekte, hätte das Nettoergebnis 3,4 % zugelegt. An der Börse von Paris gab die Aktie von BNP gestern um 0,3 % auf 46,81 Euro nach.