Shareholder-Aktivist ohne Mehrheit

Boaz Weinstein beißt bei Herald auf Granit

Die Aktionäre von Herald haben den New Yorker Shareholder-Aktivisten Boaz Weinstein abblitzen lassen. Er hat sich aber noch bei sechs weiteren Trusts eingekauft.

Boaz Weinstein beißt bei Herald auf Granit

Boaz Weinstein beißt bei
Herald auf Granit

New Yorker Shareholder-Aktivist findet keine Mehrheit

hip London

Die Aktionäre des Herald Investment Trust haben dem New Yorker Shareholder-Aktivisten Boaz Weinstein eine Abfuhr erteilt. Er hatte sich mit seinem Hedgefonds Saba Capital bei sieben börsennotierten britischen Investmentvehikeln eingekauft. Sein Ziel: Abwahl der bestehenden Boards und Einsetzung von Saba als Investmentmanager.

Bei Herald stimmten 65,10% des anwesenden Kapitals gegen die Anträge von Weinstein. Lediglich 0,15% der nicht von Saba gehaltenen Stimmrechte unterstützten ihn. Etwas mehr als 80% nahmen teil. Der Trust wird von J.P. Morgan Cazenove beraten.

Weitere Abstimmungen folgen

Auch bei den anderen Trusts sind die Aktionäre gefragt. In den kommenden Wochen wird auch dort abgestimmt. Zu ihren Investmentmanagern gehören der schottische Vermögensverwalter Baillie Gifford und Janus Henderson. Herald hatte allerdings den größten Börsenwert.

Die Abstimmungsniederlage für den Hedgefonds hatte keine großen Auswirkungen auf den Aktienkurs von Herald. Darin spiegelt sich aus Sicht der Analysten der US-Investmentbank Stifel wider, dass ein simpler Verkauf des Anteils durch Saba über die Börse unwahrscheinlich ist. Sie rechnen damit, dass Weinstein einen Aktienrückkauf fordern wird.

Saba hält fast 30 Prozent

„Angesichts dessen, dass Saba fast 30% an dem Trust hält, ist die Schlacht noch lange nicht vorbei“, heißt es in einer ersten Einschätzung des Instituts. Weinstein hatte bereits in einem Interview der „Sunday Times“ angekündigt, dass er sich im Falle einer Abstimmungsniederlage nicht einfach zurückziehen wird. „Ich bin kein Firmenjäger sondern Teil der Lösung“, sagte er dem Sonntagsblatt.

Tatsächlich war nicht so recht klar, was er eigentlich plant. Einerseits wollte er Aktionären der Trusts die Möglichkeit geben, zu einem Preis nahe am Nettoinventarwert auszusteigen. Andererseits bot er ihnen die Option, an einer Art Dachfonds beteiligt zu sein, der von seinem Vehikel gemanagt wird. Katie Potts, Investmentmanagerin von Herald, brachte das Unternehmen Ende 1993 an den Start. Sie genießt in der City einen guten Ruf.

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