Börse stellt Prognose unter Vorbehalt

Pandemie hinterlässt Bremsspuren im Geschäft des Marktbetreibers

Börse stellt Prognose unter Vorbehalt

ck Frankfurt – Nachdem sinkende Handelsumsätze und die niedrigen Zinsen im dritten Quartal auf den Erlös und das Ergebnis der Deutschen Börse gedrückt haben, stellt der Marktbetreiber seine Jahresprognose eines bereinigten Überschusses von 1,2 Mrd. Euro unter Vorbehalt. In der Analystenkonferenz bekräftigte der Vorstandsvorsitzende Theodor Weimer, dass das Unternehmen an der Prognose festhalte. Covid bleibe jedoch eine Unsicherheit, und neben einigen anderen Faktoren sei das Erreichen der Prognose von einem gewissen Anstieg der Marktaktivitäten im vierten Quartal abhängig.Weimer zeigte sich darüber enttäuscht, dass die Handelsaktivitäten im dritten Quartal bei höherer Volatilität im Vorjahresvergleich gesunken sind. Deswegen habe sich das Quartal nicht so entwickelt wie erwartet. Vor allem habe die Eurex in allen Assetklassen rückläufige Aktivitäten gegenüber einem allerdings starken Vorjahresquartal gesehen. Die Deutsche Börse glaube, dass dies auch auf Covid-bezogene Faktoren zurückzuführen sei wie etwa die Distanzarbeit und das vorübergehende Herunterfahren von Trading Desks bei Buy-Side-Adressen. Auch die Strombörse EEX sowie Qontigo haben unter Pandemieeffekten gelitten. So ist der Strom- und Gashandel deutlich zurückgegangen. Zudem sei der Absicherungsbedarf der Marktteilnehmer geringer gewesen, so der Finanzvorstand Gregor Pottmeyer.Die Reaktionen des Marktes und der Analysten fielen moderat aus. In einem festeren Markt verlor die Aktie 0,5 % auf 129,35 Euro. Die Nord/LB bestätigte ihre Halteempfehlung, senkte aber ihr Kursziel von 160 auf 130 Euro. Die DZ Bank stufte die Aktie mit einem beibehaltenen Fair Value von 155 Euro von “Halten” auf “Kaufen” hoch. Die Deutsche Börse habe erwartungsgemäß über ein eher schwaches Quartalsergebnis berichtet. “Aktuell dürfte das Unternehmen aber wieder von einer erhöhten Unsicherheit und der damit verbundenen höheren Volatilität und Handelsaktivität profitieren”, so das Institut.