Börsenturbulenzen erwischen Familienversicherung

Vorstandschef hält an Jahresprognose fest

Börsenturbulenzen erwischen Familienversicherung

sto Frankfurt – Die Deutsche Familienversicherung (DFV) ist mit einem höheren Verlust als erwartet in den neuen Turnus gestartet. Wie die Gesellschaft mitteilte, belief sich der Verlust vor Steuern im ersten Quartal 2020 auf 5,6 Mill. Euro. Erwartet worden waren -2,5 Mill. Euro. Und im gesamten Vorjahr 2019 waren es lediglich -5,2 Mill. Euro gewesen. Den unerwartet hohen Verlust begründete Stefan Knoll, Vorstandsvorsitzender und Gründer, bei einer Telefonkonferenz mit Verlusten an den Kapitalmärkten durch die Coronakrise und einer nicht-linearen Zuführung in die Deckungsrückstellung bei der Pflegeversicherung.Für das Gesamtjahr hatte Knoll im März bei der Vorstellung der Ergebnisse für 2019 ein Minus von 9 bis 11 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Trotz der Coronaauswirkungen bleibt er bei dieser Prognose. Denn bislang zeigten sich alle maßgeblichen Kennzahlen im Plankorridor, begründete Knoll. Etwa im Neugeschäft: Im ersten Quartal wurden rund 28 000 neue Verträge abgeschlossen – mehr als die geplanten 25 000. Das waren zwar weniger als die 30 000 im Vorjahresquartal, das allerdings durch das Henkel-Neugeschäft geprägt gewesen war. Knoll zeigte sich jedenfalls zuversichtlich, die angepeilten 100 000 Verträge im Gesamtjahr zu erreichen. Es sei insbesondere erfreulich, dass das Onlinegeschäft um 27 % zugelegt habe. Das Prämienvolumen lag bei 108,2 Mill. Euro und damit rund 25 Mill. Euro höher als zuvor. Gegenüber Ende 2019 stieg der Gesamtversicherungsbestand um 2,9 % auf rund 529 000 Verträge.Den im Startquartal erreichten Negativbetrag im Kapitalanlageergebnis bezifferte Knoll mit 2,8 Mill. Euro. Insgesamt verringerten sich durch die Börsenturbulenzen die Kapitalanlagen von 122,7 auf 112,4 Mill. Euro. Auch die nicht-lineare Deckungsrückstellung bei der Pflegeversicherung trug weitere -2,8 Mill. Euro zum Vorsteuerverlust bei. Dieser Betrag sei für das Startquartal so geplant gewesen und werde sich im Jahresverlauf egalisieren, versicherte Knoll, da die Rückstellung nichtlinear erfolge. Ob das gesteckte Jahresziel für das Neugeschäft erreicht werden könne, hänge vom Umfang der Lockerungen im Bereich der Touristik und der Wiederbelebung der Wirtschaft ab, so Knoll.