Investitionsbank des Landes Brandenburg bleibt auf Kurs
Brandenburger Förderbank bleibt auf Kurs
Nach Corona sinkt ILB-Fördervolumen – Kapitalspritze bleibt aus – Ergebnis legt zu
ahe Berlin
Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) hat 2023 gut 13.000 Projekte mit rund 1,6 Mrd. Euro gefördert. Damit blieb das Institut, das zu gleichen Teilen dem Land und der NRW.Bank gehört, gut 400 Mill. Euro unter dem Vorjahresniveau. Der Vorstandschef Tillmann Stenger erklärte das bei der Bilanzvorlage in Potsdam mit dem Auslaufen der Corona-Sonderprogramme. Die ILB-Verwaltungsratsvorsitzende Katrin Lange, im Hauptberuf Brandenburgs Finanzministerin, zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden: Die Zahl der Förderzusagen sei ein deutliches Zeichen, dass die Bank gut aufgestellt sei und effizient arbeite.
Fördervolumen soll erhöht werden
Das Fördervolumen verteilt sich zu jeweils rund 50% auf Landesprogramme sowie ILB-eigene Förderprogramme, die nach Angaben von Stenger weiter ausgebaut werden sollen. Er kündigte für das laufende Jahr Neuzusagen von insgesamt 1,9 Mrd. Euro an. Insbesondere die Lausitz soll von der höheren Förderung profitieren. Hier ist schon 2023 das EU-Programm JTF (Just Transition Fonds) angelaufen. Stenger kündigte zugleich einen neuen Brandenburg-Kredit „Nachhaltige Infrastruktur“ an, der Investitionen von Stadtwerken oder anderen kommunalen Unternehmen unterstützen soll.
Das Ergebnis vor Risikovorsorge kletterte 2023 auf 36,8 (i.V. 30,9) Mill. Euro und lag nach Angaben der Förderbank damit deutlich über den Planungen. Hierzu trugen das höhere Zinsergebnis von 69,1 (57,2) Mill. Euro und das höhere Provisionsergebnis von 71,4 (59,8) Mill. Euro bei. Vor allem die Personalkosten trieben den Verwaltungsaufwand deutlich auf 98,8 (82,1) Mill. Euro in die Höhe. Nach Risikovorsorge kletterte das Ergebnis dennoch um 20% auf 32,3 Mill. Euro.
Das Eigenkapital konnte damit um weitere 21 Mill. Euro gestärkt werden. Stenger verwies darauf, dass eine gute Kapitalausstattung der Bank wesentlich für die zukünftige Rolle der ILB im Transformationsprozess sei. Eine zusätzliche Kapitalspritze der Eigentümer wird es vorerst allerdings nicht geben, stellte die Verwaltungsratsvorsitzende Lange klar. Es sei gut und richtig, dass die ILB eine reine Förderbank bleibe, sagte sie. Diese Aufstellung sei eine Erfolgsgeschichte. Die Kapitalausstattung sei „ausreichend für den jetzigen Umfang an Ideen und Programmen“ der Bank. Dies gelte zumindest für die nächsten Jahre, so die SPD-Politikerin.
Vorstandschef Stenger übergibt an Ulrich Scheppan
Tillmann Stenger, der 33 Jahre und damit seit ihrer Gründung für die Brandenburger Förderbank gearbeitet hat, zuletzt 13 Jahre im Vorstand, wird sein Amt Ende April an Ulrich Scheppan übergeben und dann in den Ruhestand wechseln. Scheppan ist seit April 2019 Vorstand der Volksbank Bielefeld-Gütersloh. Er kennt das Land Brandenburg und seine Wirtschaft aber gut: Zuvor war er in Potsdam bei der größten ostdeutschen Sparkasse, der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS), als Direktor Firmenkunden tätig.