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Braun siegt gegen D&O-Versicherer

Die Managerhaftpflichtversicherung von Ex-Wirecard-Chef Markus Braun muss vorläufig seine Verteidigungskosten übernehmen. Der D&O-Versicherer Chubb verlor am Mittwoch auch in zweiter Instanz und muss erst einmal für dessen Anwälte und Berater...

Braun siegt gegen D&O-Versicherer

ak Köln

Die Managerhaftpflichtversicherung von Ex-Wirecard-Chef Markus Braun muss vorläufig seine Verteidigungskosten übernehmen. Der D&O-Versicherer Chubb verlor am Mittwoch auch in zweiter Instanz und muss erst einmal für dessen Anwälte und Berater zahlen. Das Oberlandesgericht Frankfurt stellte in seiner Eilentscheidung fest, der D&O-Versicherer könne sich vorläufig nicht auf einen Leistungsausschluss wegen einer arglistigen Täuschung bei Vertragsverlängerung stützen (Az.: 7 U 19/21). Denn die ist laut Gericht noch nicht belegt.

Bereits im Januar hatte das Landgericht Frankfurt den Versicherer dazu verdonnert, die Kosten zur Abwehr der gegen Braun erhobenen Schadenersatzansprüche zu übernehmen. Mit der Berufung hatte Chubb jetzt ebenfalls keinen Erfolg und kann diese Entscheidung auch nicht mehr anfechten.

D&O-Versicherer zahlen zwar nicht bei einer wissentlichen oder vorsätzlichen Pflichtverletzung. Doch an einer rechtskräftigen gerichtlichen Entscheidung, die das im Fall von Markus Braun belege, fehle es derzeit, hieß es in der Begründung des OLG. Braun bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, insbesondere die Bilanzfälschung, auf die Chubb mit dem Vorwurf der arglistigen Täuschung abgezielt hatte. Die gesamte D&O-Versicherungssumme von Braun soll sich auf 125 Mill. Euro belaufen – im Dax-Vergleich eine eher geringe Höhe. Chubb als führender Versicherer des Konsortiums hatte gegen die Rechtsschutzkosten geklagt.

Markus Braun befindet sich seit Sommer 2020 in Untersuchungshaft. Gegen ihn laufen laut Mitteilung des OLG zahlreiche Arrest- und Pfändungsbeschlüsse sowie Schadenersatzklagen.