Bremen, Hamburg und Niedersachsen fusionieren
ste Hamburg
– Die Bankenverbände in Hamburg, Niedersachsen und Bremen haben sich zum Norddeutschen Bankenverband zusammengeschlossen. Die Mitglieder hätten in Versammlungen, die bereits am 26. März stattfanden, die Fusion einstimmig beschlossen, teilte der neue Landesverband, einer von nun noch neun Mitgliedsverbänden des Bundesverbandes Deutscher Banken (BdB), am Mittwoch mit. Bei der Fusion, die mit Eintragung in die Vereinsregister wirksam wird, wurden der niedersächsische und der Bremer Verband auf den Hamburger Verein verschmolzen. Dieser hatte sich zuvor durch Satzungsänderung zum Norddeutschen Bankenverband umbenannt.
Der fusionierte Verband vertritt den Angaben zufolge die Interessen von 59 privaten Banken, die zusammen rund 23000 Mitarbeiter beschäftigen. Davon entfallen allein knapp 15000 Mitarbeiter auf den bisherigen, 1948 gegründeten Bankenverband Hamburg. Dessen im vorigen Herbst wiedergewählter Vorstandsvorsitzender Marcus Vitt, der seit 2010 als Vorstandssprecher das zum Signal-Iduna-Konzern gehörende Bankhaus Donner & Reuschel führt, bildet beim Norddeutschen Bankenverband künftig eine Doppelspitze mit Ina Bandemer. Bandemer, seit über 25 Jahren im Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank tätig, ist seit Ende vergangenen Jahres Sprecherin der Geschäftsleitung in der hannoverschen Filiale der Bank.
Dem Vorstand des neu formierten Landesverbandes gehören ferner acht Vertreter von Mitgliedern des niedersächsischen und des Bremer Verbandes an. Der geschäftsführende Vorstand sei neben den bereits gewählten Stefan Otto von der Commerzbank und Peter Rentrop-Schmid vom Bankhaus Warburg mit Karin Katerbau von der Oldenburgischen Landesbank sowie Christoph Schmitz vom Bankhaus Seeliger in Wolfenbüttel ergänzt worden, hieß es. Die Geschäftsstelle des Norddeutschen Bankenverbandes in Hamburg leite Heiko Braband, bislang gemeinsamer Geschäftsführer der drei Vorgängerverbände.
Ein wesentlicher Grund für die Fusion sind Einsparungen. Zugleich kommt der Norddeutsche Bankenverband nun auf eine ähnliche Größenordnung wie andere Verbände der Realwirtschaft. Der Zusammenschluss folgt angeblich auch dem Ziel des BdB von in etwa gleich großen Einheiten unter den Mitgliedsverbänden. So sollen der Bankenverband Saarland, der Bankenverband Rheinland-Pfalz und der Bankenverband Hessen ebenfalls über eine Vereinigung sprechen. Dem Norddeutschen Bankenverband könnte sich der Bankenverband Schleswig-Holstein noch anschließen.
Der Zusammenschluss zum Norddeutschen Bankenverband basiere auf dem Wunsch der bisherigen Landesverbände, zu größeren und professionellen Einheiten zu kommen. Beim Dachverband BdB hieß es, es handele sich um eine Entscheidung der drei Landesverbände, die man ausdrücklich unterstütze.
Für den 14. Juni ist der erste Norddeutsche Bankentag des fusionierten Verbandes geplant. Es soll eine repräsentative Präsenzveranstaltung mit Gästen aus Politik und Wirtschaft werden – sofern die Corona-Schutzmaßnahmen dies zulassen, wie weiter verlautete.