WERTBERICHTIGT

Bremseffekte bei Talanx

Börsen-Zeitung, 24.3.2015 Die Übernahme der operativen Gesellschaften der Gerling-Gruppe liegt neun Jahre zurück, doch die Folgen beschäftigen den Talanx-Konzern nach wie vor. Auf Versicherungsbestände, die unter anderem durch die Gerling-Übernahme...

Bremseffekte bei Talanx

Die Übernahme der operativen Gesellschaften der Gerling-Gruppe liegt neun Jahre zurück, doch die Folgen beschäftigen den Talanx-Konzern nach wie vor. Auf Versicherungsbestände, die unter anderem durch die Gerling-Übernahme in der Bilanz stehen, hat das MDax-Unternehmen 2014 gut 200 Mill. Euro abgeschrieben. Die Erträge vor allem im Leben-Geschäft fielen geringer aus als angenommen. Das Privatversicherungsgeschäft von HDI und Gerling wurde nach der Übernahme nicht schnell genug integriert, was der Konzern auch auf seine DNA als Industrie- und Rückversicherer zurückführt. Die Kosten sind zu hoch, doch die Erneuerung der IT-Systeme in der Schaden- und Unfallversicherung zieht sich in die Länge. Die stiefmütterliche Behandlung des Privatkundengeschäfts rächt sich nun. Zudem belastete im Kerngeschäft mit der Industrie zuletzt eine Häufung von Großschäden. Der Sanierungsbedarf in der Erstversicherung überschattet Erfolge in der Rückversicherung und bremst die Kursentwicklung. Seit dem Börsengang im Oktober 2012 hat die Talanx-Aktie um 60 % zugelegt, der MDax aber um 85 %.ste