Britische Finanzaufsicht straft Prudential ab
hip London – Die britische Finanzaufsicht hat eine Geldstrafe von 23,9 Mill. Pfund gegen den Versicherer Prudential verhängt. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilte, geht es dabei um Fehlverhalten beim Verkauf von Annuitäten. Dabei handelt es sich um Verträge, in denen sich Versicherungsgesellschaften zur Auszahlung lebenslanger Renten gegen die Einzahlung des Pensionsvermögens angehender Rentner verpflichten. Früher mussten altersbedingt ausscheidende Arbeitnehmer Annuitäten kaufen, aber Schatzkanzler Philip Hammonds Vorgänger George Osborne hob diese Pflicht im Namen der Eigenverantwortung auf. Seit April 2015 können Arbeitnehmer über ihre Altersversorgung frei entscheiden.Prudential habe ihre Bestandskunden nicht darüber informiert, dass sie womöglich ein besseres Angebot bekommen könnten, wenn sie sich am Markt umsähen, bemängelte der Regulierer. Dabei sei sich das Unternehmen darüber im Klaren gewesen, dass viele seiner Kunden auf diese Weise möglicherweise ein höheres Alterseinkommen erhalten hätten. “Prudential hat einige ihrer Kunden, die sich am offenen Markt ein besseres Angebot hätten sichern können, nicht fair behandelt”, sagte Mark Steward, Executive Director Enforcement & Oversight bei der Behörde. “Das sind sehr schwerwiegende Verstöße, die den Kunden Schaden zugefügt haben.” Per 19. September hat das Unternehmen bereits 17 240 Kunden Schadenersatz in Höhe von insgesamt 110 Mill. Pfund angeboten. Fast alle Betroffenen seien bereits kontaktiert worden.