Brüssel plant neue Strategie für den Zahlungsverkehr

Echtzeitüberweisungen sollen Normalfall werden

Brüssel plant neue Strategie für den Zahlungsverkehr

ahe Brüssel – Die EU-Kommission will voraussichtlich schon in der kommenden Woche eine neue Strategie für den Zahlungsverkehr vorlegen, die Teil der geplanten Stärkung des digitalen Finanzbinnenmarktes wird. Laut einem bislang dazu noch nicht veröffentlichten Papier der Brüsseler Behörde, das der Börsen-Zeitung vorliegt, soll in diesem Zusammenhang zum einen das paneuropäische Zahlungssystem gestärkt werden, wobei vor allem Echtzeitüberweisungen zum neuen Normalfall werden sollen. Daneben soll der Anwendungsbereich der europäischen Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 ausgeweitet und der Zahlungsverkehr für Verbraucher sicherer gemacht werden.Insgesamt baut die Strategie auf vier Säulen auf. Die Kommission begründete die Vorlage der neuen Strategie mit der “Gefahr von Inkonsistenzen und weiterer Marktfragmentierung”. Es gelte jetzt, eine klare Vision zu entwickeln, für einen einheitlichen, kohärenten und übergreifenden politischen Rahmen im Zahlungsverkehr.Bargeld soll laut dem Papier zugleich “allgemein zugänglich und akzeptiert bleiben”. Die EU-Kommission verwies in dem Zusammenhang ausdrücklich auf Länder im Euroraum wie Deutschland, Österreich, Irland, die Slowakei und Slowenien, in denen Bargeld immer noch bevorzugtes Zahlungsmittel sei.Der EU-Abgeordnete Markus Ferber lobte, die Brüsseler Behörde setze mit ihrer neuen Strategie an den richtigen Stellen an: “Sicherheit, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit müssen bei allen Initiativen im Vordergrund stehen”, erklärte der CSU-Finanzexperte. Die Preisgünstigkeit solle dabei nicht vergessen werden. Wenn die Vorhaben aus der Strategie für den digitalen Zahlungsverkehr zügig umgesetzt würden, gebe es in der EU auch keinen Bedarf für virtuelle Währungen mehr, so Ferber.