ab Düsseldorf – In der Diskussion über die finanziellen Hilfsprogramme von Bund und Ländern hat sich Liane Buchholz zu Wort gemeldet. Die Präsidentin des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe (SVWL) macht sich für die Einführung von zeitlich befristeten direkten Staatsbeteiligungen stark. Für viele kleine und mittlere Betriebe sei das oftmals der geeignetere Weg, sagt sie und verweist darauf, dass “Fremdkapital immer auch ein Absinken der Ratings zur Folge haben kann”. Zusätzliche Eigenkapitalinstrumente will sie als mögliche Ergänzung zu den gerade aufgelegten Hilfsprogrammen verstanden wissen. Förderkredite seien nicht für alle Unternehmen gleich gut geeignet.Zudem regt Buchholz an, die Zuschussprogramme auf größere Unternehmen auszuweiten. “Mein Eindruck ist, dass Unternehmen in der Größenordnung von 50 bis 250 Beschäftigten derzeit aus dem Blick geraten.” Von direkten Zuschüssen profitieren nur Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten, der Wirtschaftsfonds ist dagegen vorwiegend für große Unternehmen konzipiert.Betriebe überlegten sich sehr genau, ob sie sich zusätzliche Kredite ans Bein binden sollten. Oftmals reiche es schon aus, mit der Ausweitung bestehender Finanzierungslinien und Tilgungsaussetzung auszuhelfen. Die Sparkassen in Westfalen-Lippe hätten bislang in etwa 15 000 Fällen direkt helfen können, ohne dabei auf Förderkredite zurückzugreifen. In mehr als 20 000 Fällen seien Tilgungen ausgesetzt worden, das Volumen belaufe sich auf 120 Mill. Euro.Der Kritik, dass die Hausbanken zu bürokratisch arbeiteten, hielt Buchholz entgegen: “Die Kreditprüfung ist eine gesetzliche Pflicht, ganz unabhängig davon, ob die stattliche Haftungsübernahme bei 80, 90 oder 100 % liegt.” Da gebe es keinen Spielraum.