Bund fürchtet Zinswende nicht

Börsen-Zeitung, 11.10.2018 Reuters Berlin - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) fürchtet keinen Druck durch die sich abzeichnende Abkehr der EZB von ihrer jahrelangen Nullzinspolitik. Selbst bei einer Eintrübung der Wirtschaft sei der Finanzplan...

Bund fürchtet Zinswende nicht

Reuters Berlin – Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) fürchtet keinen Druck durch die sich abzeichnende Abkehr der EZB von ihrer jahrelangen Nullzinspolitik. Selbst bei einer Eintrübung der Wirtschaft sei der Finanzplan des Bundes abgesichert, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Mittwoch. Es sei Vorsorge für einen möglichen Zinsanstieg getroffen worden. Die EZB dürfte nächstes Jahr die Zinswende einleiten. Momentan liegt der Schlüsselsatz auf dem Rekordtief von 0,0 %, wovon der Bund profitiert, weil er sich am Kapitalmarkt quasi zum Nulltarif Geld leihen kann.Die “Bild”-Zeitung hatte zuvor berichtet, SPD-Politiker Scholz lasse untersuchen, wie gefährlich Zinserhöhungen für seine “schwarze Null” – also einen ausgeglichenen Haushalt – werden könnten. Das Blatt verwies darauf, dass bei steigenden Zinsen die Kosten des Bundes wegen der Schulden im Umfang von 1,2 Bill. Euro steigen dürften. Nach früheren Berechnungen der Bundesbank hat die Niedrigzinspolitik der EZB den Euro-Ländern bei den Zinsausgaben zwischen 2008 und 2016 fast 1 Bill. Euro erspart. Auf Deutschland entfielen dabei 240 Mrd. Euro.