Bund senkt sein Risiko bei Extremus
BZ Berlin – Der deutsche Terrorversicherer Extremus wird für weitere vier Jahre mit Staatshilfe abgesichert. Allerdings reduziert der Bund seine Bürgschaft für den von deutschen Versicherern getragenen Schutzpool von 2016 an von 8 Mrd. auf 7,5 Mrd. Euro. Diese grundsätzliche politische Entscheidung geht aus einer Vorlage des Bundesfinanzministeriums für den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor, über die die Nachrichtenagentur dpa-afx berichtet. Der Haushaltausschuss muss über besonders hohe Gewährleistungen des Bundes informiert werden. Ursprünglich sollte die Haftungszusage für den Spezialversicherer Ende 2015 auslaufen. Als nächster Schritt wird nun die konkrete Vereinbarung mit Extremus getroffen.Extremus war nach den Terroranschlägen in den USA 2001 von deutschen Versicherern gegründet worden. Die Extremus Versicherungs-AG mit Sitz in Köln versichert Sachwerte und Schäden wegen Betriebspausen infolge von Terroranschlägen. Sie haftet im Schadensfall bisher mit 2 Mrd. Euro, der Bund mit 8 Mrd. Euro. Bei dieser jährlichen Höchstkapazität von 10 Mrd. Euro für die Regulierung von Schäden durch Terrorismus bleibt es. Aber künftig decken privatwirtschaftliche Rückversicherer die ersten 2,5 Mrd. Euro ab statt bisher 2 Mrd. Euro. Danach springt der Bund ein.Die ursprünglich mit der Gewährleistung des Bundes verfolgten Kernziele – der Schutz der deutschen Wirtschaft vor finanziellen Folgen eines schweren Terrorangriffs sowie eine Aufbauhilfe für ein privatwirtschaftliches Versicherungsangebot – seien zwar “nicht in der ursprünglich erwarteten Form erreicht worden”, heißt es. Der Bund halte aber an einer Gewährleistung fest, weil auch “vor dem Hintergrund der bestehenden Bedrohungslage ein Rückzug des Bundes aus der Terrorversicherung ein falsches Signal – insbesondere auch im internationalen Vergleich – setzen” würde.