Bundesbank warnt Banken vor übermäßigen Risiken

Vorstand: Niedrigzins erhöht Konsolidierungsdruck

Bundesbank warnt Banken vor übermäßigen Risiken

ste Hamburg – Die Bundesbank warnt wegen des Niedrigzinsumfelds vor der Gefahr des Eingehens übermäßiger Risiken. Der Bankensektor stehe vor großen Herausforderungen, sagte Vorstandsmitglied Johannes Beermann beim Jahresempfang der Bundesbank-Hauptverwaltung von Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt in Hannover.Bestehende Geschäftsmodelle der Banken stünden vermehrt auf dem Prüfstand. In zentralen Geschäftsbereichen wie dem elektronischen Zahlungsverkehr und der Unternehmensfinanzierung spürten Geschäftsbanken “immer stärker den Atem von Unternehmen aus der IT-Welt”. Zugleich falle es Banken schwer, negative Einlagezinsen an Kunden weiterzugeben, auch um wichtiges Geschäft nicht zu verlieren. Dies senke die Zinsmarge. Weiter sinkende Nettozinserträge setzten jedoch Anreize für eine verstärkte Suche nach Rendite. Dies erschwere den Aufbau widerstandsfähiger Strukturen. Der bei der Bundesbank unter anderem für die Bereiche Controlling sowie Bargeld und Beschaffung zuständige Vorstand gab zu bedenken, dass Zinsänderungsrisiken umso stärker zunähmen, je mehr Kredite mit langfristiger Zinsbindung vergeben würden. Gerade kleinere und mittelgroße Banken, die zunehmend langfristige Kredite vergeben würden, seien besonders abhängig vom Zinseinkommen.Beermann verwies darauf, dass die Banken bei der Steigerung der Profitabilität vor allem selbst gefordert seien. In Anbetracht von Digitalisierung sowie Zinsumfeld hält er eine weiter zunehmende Fusionswelle für möglich. Längerfristig niedrige und negative Zinsen könnten den Konsolidierungsdruck erhöhen, so der Bundesbank-Vorstand.