Bundesbank warnt vor weiterem Preisrückgang bei Immobilien
Bundesbank warnt vor weiterem Preisrückgang bei Immobilien
Modellrechnung sieht weiter Überbewertung in Deutschland
jsc Frankfurt
Der Preisrutsch am Immobilienmarkt ist nach Einschätzung der Bundesbank fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. Noch immer sind Wohnimmobilien in Deutschland laut Modellrechnung um etwa 10% bis 15% überbewertet, wenn das langfristige Verhältnis aus Preisen, Zinsen und Einkommen als Maßstab dient, wie die Bundesbank im Monatsbericht für Februar festhält.
Auch andere Bewertungsansätze deuten demnach auf eher hohe Preise hin. „In der Gesamtschau dürften die Überbewertungen trotz beträchtlicher Ermäßigung noch nicht vollständig abgebaut sein“, schreibt die Bundesbank. „Damit besteht auch weiterhin ein gewisses Risiko von Preiskorrekturen.“ Allerdings lassen die Experten offen, wie stark die Preise womöglich noch fallen und wann die Talsohle erreicht sein dürfte.
Auch Banken sehen noch keine Erholung
Auch die Kreditwirtschaft sieht das Ende des Preisrückgangs noch nicht erreicht: Die Preise für Wohnimmobilien dürften sich nach jüngster Einschätzung des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) erst zur Jahresmitte stabilisieren, während dieser Zeitpunkt bei Gewerbeobjekten frühestens zum Jahresende erreicht sein dürfte. Zuvor hatte der Verband eine Stabilisierung im laufenden Jahr skizziert, den Zeitpunkt aber offen gelassen. Im vergangenen Jahr verbilligten sich Wohnobjekte auf Gesamtjahressicht nach Erhebung des Verbands um 5,0%, während die Werte von Gewerbeimmobilien um 10,2% nachgaben.
Als mögliche Preisbremse macht die Bundesbank die Energieeffizienz aus: Der Preisrutsch spiegele womöglich höhere Abschläge für weniger effiziente Objekte wider. Auch seien Immobilien heute weniger erschwinglich. „Viele potenzielle Käufer waren wohl gezwungen, zumindest vorerst auf den Mietmarkt auszuweichen.“