Bundesbank zieht mehr Blüten aus dem Verkehr
Bundesbank deckt mehr Falschgeld auf
Blüten über 2,9 Mill. Euro im ersten Halbjahr – Häufig hoher Nennwert
fir Frankfurt
Die Deutsche Bundesbank hat im ersten Halbjahr ein Zehntel mehr gefälschte Geldscheine und Münzen aus dem Kreislauf gezogen als im Vorjahr. Insgesamt 26.690 Blüten im Nennwert von fast 2,9 Mill. Euro wurden entdeckt, wie die Notenbank am Freitag mitteilte. Hinzu kamen knapp 49.000 Münzen – ein Zuwachs von einem Fünftel gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2022. Die Zahl der entdeckten falschen 200-Euro-Banknoten verdoppelte sich annähernd auf mehr als 4.000, die der 500er vervierfachte sich nahezu auf fast 2.200. Die Zahl der falschen Fünfziger stagnierte im Jahresvergleich bei knapp 9.900, während andere Stückelungen seltener auftraten.
Sechs Fälschungen auf 10.000 Einwohner
Wegen der starken Zunahme falscher 200er- und 500er-Geldscheine lag die Schadenssumme um 66% höher als im Jahr zuvor, berichtet die Bundesbank. Sie seien vor allem für kriminelle Geschäfte mit Luxusprodukten wie Schmuck, Goldbarren, Uhren und Autos genutzt worden, wird
Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz zitiert. Ungeachtet dessen sei Falschgeld nach wie vor relativ selten. Statistisch kommen sechs falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner
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Spielgeld gern genutzt
Weite Verbreitung unter den Blüten finde weiterhin Spielgeld. Sogenanntes Movie Money, das in Film und Theater zum Einsatz kommt, ist an Aufdrucken wie “MovieMoney” oder “Prop Copy” leicht zu erkennen. In einigen Fällen sei das Wort „MovieMoney“ überdeckt und durch die Imitation einer Unterschrift ersetzt worden, schreibt die Bundesbank.
Mehr Münz-Attrappen
Zugleich tauchte häufiger falsches Münzgeld auf. Banken und Werttransportunternehmen arbeiteten noch Bestände von nicht mehr nutzbaren Münzen aus der Corona-Pandemie ab, schreibt die Bundesbank. Unter den vielen Münzen seien auch Falsifikate. Auf 10.000 Einwohner kommen den Angaben zufolge rund zwölf falsche Münzen. Im ersten Halbjahr sind mehr als 46.000 falsche Zwei-Euro-Münzen ausfindig gemacht worden, ein Anteil von 94% an den Münzattrappen. Ein-Euro-Stücke machten 5% aus, 50-Cent-Münzen 1%.