Büroprojekt "Four" trotzt Trend zum Homeoffice

Frankfurter Hochhäuser gelten als Leuchttürme

Büroprojekt "Four" trotzt Trend zum Homeoffice

Bloomberg Frankfurt – Mitten in der Coronakrise und der Flucht ins Homeoffice entsteht auf dem ehemaligen Gelände der Deutschen Bank in der Frankfurter Innenstadt ein Ensemble aus vier Wolkenkratzern mit viel Bürofläche. Trotz der unruhigen Zeiten am Immobilienmarkt meldet Entwickler Nikolaus Bieber zahlreiche Vermietungen und sieht das 1,6 Mrd. Euro schwere Projekt “Four” auf Kurs.”Auch wenn angesichts Corona jetzt alle übers Homeoffice reden, glaube ich nicht, dass die Anmietung von Büroflächen am Ende groß zurückgehen wird”, sagte Bieber, Geschäftsführer der Immobilienfirma Groß & Partner, in einem Interview mit Bloomberg. Seiner Meinung nach werden Unternehmen immer Büros brauchen. “Insofern halten wir an all unseren Vermarktungszielen für das Four fest.” Mit Finanzbranche verbundenDie deutsche Finanzbranche ist eng mit dem Projekt verbunden. Die Bankenriesen DZ Bank, Commerzbank und DekaBank sind entweder als Investoren oder künftige Mieter an Bord. Erst im Juli hatte die DekaBank erklärt, das Frankfurter Trianon-Hochhaus nach über 20 Jahren verlassen und in einen der Four-Wolkenkratzer umziehen zu wollen. Für Groß & Partner war die Meldung zum Abschluss des Mietvertrags inmitten der Pandemie ein Erfolg.”Wir haben derzeit Anfragen für weitere Anmietungen, auch aus der Finanzbranche”, sagte Bieber. Gespräche dazu würden laufen. Nach dem Baubeginn 2019 sollen die vier Hochhäuser bis 2023 beziehungsweise 2024 bezugsbereit sein. Der Turm, in den die Deka ziehen wird, ist bereits mehr als zur Hälfte vorvermietet.”Das Gesamtprojekt Four hat schlichtweg Leuchtturmcharakter”, sagte Alejandro Obermeyer, Leiter Investment Management DACH bei Union Investment Real Estate. Für den Investor war es die größte Immobilientransaktion in Frankfurt seit über zehn Jahren.Die vier Hochhäuser schließen “ideal die Lücke zwischen Bankenviertel und Zeil”, erklärte Henning Koch, Mitglied des Vorstands der Commerz Real. “Diese Toplage und die hervorragenden Entwicklungsperspektiven haben uns veranlasst, hier für unsere Investoren einzusteigen.” Bei den Eigentumswohnungen hat der Verkauf vor kurzem begonnen. Laut Bieber gibt es viele Interessenten vor allem aus der Region, die die Wohnungen als Investment beziehungsweise zur Eigennutzung erwerben wollen.Unverkauft ist bislang der Turm 2. “Da es am Immobilienmarkt – trotz Corona – weiter bergauf geht, wollen wir die weitere Entwicklung am Markt abwarten”, sagte Projektentwickler Bieber. Ein Verkauf im nächsten oder übernächsten Jahr sei jedoch wahrscheinlich.