Spanische Banken

Caixabank sieht sich für Insolvenzwelle gerüstet

Caixabank hat mit ei­nem Jahresgewinn von 1,38 Mrd. Eu­ro die Erwartungen der Analysten klar übertroffen und legte in der Folge am Freitag an der Börse gegen den Trend kräftig zu. Trotz hoher Rückstellungen für die Corona-Pandemie lag der...

Caixabank sieht sich für Insolvenzwelle gerüstet

ths Madrid

Caixabank hat mit ei­nem Jahresgewinn von 1,38 Mrd. Eu­ro die Erwartungen der Analysten klar übertroffen und legte in der Folge am Freitag an der Börse gegen den Trend kräftig zu. Trotz hoher Rückstellungen für die Corona-Pandemie lag der Reingewinn nur 19% unter dem Vorjahr, was freilich auch daran lag, dass die Bank 2019 fast 1 Mrd. Euro für einen umfangreichen Stellenabbau in Spanien aufgebracht hatte.

Spaniens drittgrößtes Geldinstitut hat 2020 coronabedingt 1,25 Mrd. Euro der Risikovorsorge zugeführt. Die Auswirkungen auf die Qualität der Aktiva lassen jedoch noch auf sich warten. Der Anteil fauler Kredite sank leicht auf 3,3%. In diesem Jahr erwartet die Bank wegen der drohenden Insolvenzen einen Anstieg. „Es wird jedoch ein Anstieg, mit dem wir leben können, dank der bereits vorgenommenen Risikovorsorge“, er­klärte der CEO von Caixabank, Gonzalo Gortázar, am Freitag vor der Presse. Die Rückstellungen werden dieses Jahr niedriger ausfallen.

Im vergangenen Jahr konnte das Kreditinstitut Marktanteile, vor allem bei den Einlagen, hinzugewinnen. Caixabank zählt zu den Marktführern im Versicherungsbereich. Gortázar schloss aus, dass man die Negativzinsen auf die Einlagen von Privatkunden aufschlagen werde. Die Einlagen wuchsen 2020 um 8% und die Kredite um 7,3%.

Die ehemalige Sparkasse aus Barcelona­ steckt gerade in der Endphase des Fusionsprozesses mit Bankia­, wodurch die neue Nummer 1 auf dem spanischen Markt entsteht. Wie am Vortag sein Kollege José Ignacio Goirigolzarri von Bankia wollte sich auch Gortázar nicht zu den ausstehenden Details wie Personalbesetzung oder einem Stellenabbau äußern, da noch verhandelt werde. Man sei jedoch zuversichtlich, dass die Fusion – tatsächlich eine Übernahme von Bankia durch Caixabank – noch in diesem Quartal vollzogen wird.

Aufgrund der anhaltenden Negativzinsen sei eine weitere Konsolidierung der Finanzbranche ratsam, so der Caixbank-CEO. Das gelte auch für das benachbarte Portugal, wobei die eigene Tochter BPI jedoch nicht für Fusionen infrage käme.

Die harte Eigenkapitalquote von Caixabank stieg 2020 um 160 Basispunkte auf 13,6%.

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