Carige beendet Kapitalerhöhung
tkb Mailand – Nachdem in der vergangenen Woche die Kapitalerhöhung der Sparkasse von Genua (Carige) im Volumen von 850 Mill. Euro nahezu vollständig gezeichnet worden war, konnten gestern noch die restlichen 176 372 Optionsrechte platziert werden. Die Sparkasse von Genua musste ihr Kapital erhöhen, da sie den Stresstest der EZB im Herbst nicht bestanden hatte. Ende vergangenen Jahres lag die Kernkapitalquote CET1 bei 8,4 %. Diese soll bis 2016 auf 12 % erhöht werden. Auch die Kurse von Carige gaben am Montag in Mailand nach, verloren aber bis Börsenhalbzeit mit 4,4 % weniger als die Großbanken Unicredit, Intesa Sanpaolo oder MPS. Das Spitzenmanagement der Sparkasse zeigt sich mit dem Ergebnis der Kapitaloperation zufrieden. Nur 0,17 % der neuen Aktien blieben vorerst nicht gezeichnet. Bei der am 8. Juni begonnenen Kapitalerhöhung wurden 103,6 Millionen Optionsrechte für den Erwerb von 725 Millionen jungen Aktien im Wert von 848,2 Mill. Euro genutzt. Mitte Juli sollen die detaillierten neuen Besitzverhältnisse der Carige bekannt gegeben werden.Offensichtlich haben sich Änderungen bei der Aktionärsstruktur ergeben. Der Unternehmer Vittorio Malacalza, der ursprünglich 14,9 % der Anteile gehalten hatte, soll seine Position auf 17 bis 18 % ausgebaut haben. Damit hat er jedoch nicht die vorerst angepeilten 24 % erreicht. The Summer Trust des Unternehmers Gabriele Volpi soll seine 5-prozentige Beteiligung auf 5,5 bis 6 % ausgebaut haben. Hingegen hat die Stiftung Carige ihre Beteiligung bei 2 % stabilisiert, und die Franzosen (BPCE) haben ihr Engagement von 4,9 auf 1,8 % verringert. Angeblich sind die Stiftungen wie auch BPCE gewillt, weitere Anteile an Malacalza abzugeben, der dadurch auf die geplanten 24 bis 25 % kommen könnte. Als Newcomer wird der Versicherer Generali mit 5,1 % der Anteile genannt. Generali hat am Freitag seine 4,2-prozentige Beteiligung an Telecom Italia verkauft. Die beiden Großaktionäre Malacalza und Volpi sind sich darüber einig, die im Private Banking tätige Banca Carlo Ponti aus Mailand nicht zu verkaufen. Am heutigen Dienstag müssen sie dem Bewerber, Finmat, eine Entscheidung darüber mitteilen.