Carl Ludwig von Boehm-Bezing 80
bn – Als Carl Ludwig von Boehm-Bezing 2001 nach elf Jahren im Vorstand aus der Deutschen Bank ausschied und in den Ruhestand trat, da schien die Welt noch einigermaßen in Ordnung. Zwar war erst im Jahr zuvor eine Spekulationsblase am Neuen Markt geplatzt. Damals aber zerstob allein in Wachstumswerte investiertes Risikokapital. Später in der Finanzkrise hingegen rafften fehlschlagende Wetten am US-Häusermarkt reihenweise ganze Banken dahin, bevor eine Schuldenkrise den Fortbestand der Währungsunion in Frage stellte und die Notenbank in einen ähnlichen Dauerkrisenmodus zwang, in welchem von Boehm-Bezings Ex-Arbeitgeber ebenfalls seit Jahren existiert. Ihren Anfang hatte die Krise des Instituts indes schon genommen, als Boehm-Bezing noch zusammen mit dem späteren Vorstandschef Josef Ackermann die Corporate and Investment Bank des Hauses leitete, wie man heute weiß.Seither hat von Boehm-Bezing, nachdem er als Aufsichtsratschef von Holzmann keine glückliche Figur gemacht hatte, wie ihm damals bescheinigt wurde, RWE beaufsichtigt. Er ist aber auch kulturell aktiv gewesen, etwa als Vertreter des Freien Deutschen Hochstifts im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks. Am heutigen Mittwoch vollendet von Boehm-Bezing sein 80. Lebensjahr.