Thinktank

Cep spricht sich gegen Provisionsverbot aus

Das Freiburger Centrum für Europäische Politik (Cep) hält Provisionsverbote ordnungspolitisch wie juristisch für fragwürdig. Stattdessen solle die EU-Kommission die Finanzbildung stärken.

Cep spricht sich gegen Provisionsverbot aus

ahe Berlin

Nach Ansicht des Centrum für Europäische Politik (Cep) sollte die EU-Kommission in ihrer für Anfang Mai angekündigten Kleinanlegerstrategie auf ein Provisionsverbot besser verzichten. „Statt eines klaren Bruchs mit etablierten Geschäftsmodellen sollte die EU andere Wege beschreiten“, heißt es in einer noch unveröffentlichten Studie des Freiburger Thinktanks, die der Börsen-Zeitung vorliegt. Zunächst sollten der Analyse zufolge besser Maßnahmen ergriffen werden, die die Finanzbildung der Verbraucher stärken, sodass diese die Eigenheiten, finanziellen Konsequenzen und die Vor- und Nachteile verschiedener Vertriebswege besser verstehen könnten. Sodann sollten diesbezüglich auch zusätzliche Offenlegungsvorgaben für die Anbieter von Finanz- und Versicherungsprodukten geprüft werden, um Verbrauchern Geschäftsmodelle verständlicher zu machen.

„Provisionsverbote sind aus ordnungspolitischer und juristischer Perspektive keine zielführende Handlungsoption für die EU“, heißt es. Das Cep kommt in seiner Studie zum Ergebnis, dass Honorarberatungsmodelle nur im Wettbewerb mit Provisionsmodellen funktionierten – und andersherum. Denn mit dem Verbot des einen Modells gehe die Ineffizienz des anderen Modells einhergeht. Ein Wettbewerb von Beratungsmodellen und Vertriebsstrukturen bleibe unerlässlich.